14. Dezember 2011

Realizing

Mittlerweile fange ich an, meine Gasteltern so sehr zu mögen, dass ich schon ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich daran zweifle, ob ich wirklich das Jahr hier beenden will. Die Frage ist nun, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Aber ich fange an, mich hier richtig heimisch zu fühlen.
Mit Isabelle ist es zwar immer noch schwierig und ich weiß nicht, ob sich das ändern wird, aber ich komme irgendwie damit klar. Sie hat einfach ihre Launen und dann halte ich mich von ihr fern. Es gibt nämlich doch auch immer wieder ganz gute Phasen. Zum Beispiel hatten wir letztens auf dem Trampolin eine gute Zeit zusammen. Und auch sonst ab und zu.
Aber jetzt zur besten Veränderung: Nate fängt immer mehr an, mich vor Izzy zu verteidigen. Letztens habe ich sie nur gefragt, ob sie weiß, was sie zum Dinner haben möchte und da kam nur so eine patzige Antwort, dass sie es nicht weiß und es mir sagen wird, wenn sie es weiß. Daraufhin wollte ich schon sagen, dass ich doch nur höflich gefragt habe, aber das hat Nate für mich übernommen. Er hat haargenau das gesagt, was ich auch sagen wollte. Daraufhin war Izzy erstmal ruhig. Voll gut!
Lily knutscht mich immer noch den ganzen Tag lang ab und liebt mich scheinbar abgöttisch! Ich finde sie auch ganz süß und ich weiß mittlerweile genau, was ich machen muss, wenn sie ihre bockige Phase hat. Seit einer Woche arbeiten wir jetzt schon zusamen an einem Haus aus Papier. Das macht echt Spaß und immer, wenn sie ein Playdate hat, sitze ich da am Tisch und arbeiten an den Kleinteilen. Unglaublich! Heute habe ich ein richtig schönes weißes Klavier gebastelt. Und Jen hat es heute zum ersten Mal seit einer Woche gesehen und wie die Amerikaner so sind, ist sie ausgerastet vor Begeisterung! Und nicht nur Lily, sondern auch ich habe eine ordentliche Portion Lob abbekommen.
Ich denke, Jen und Eric sind schon ziemlich zufrieden mit dem, was ich hier mache. Am besten wäre es natürlich, wenn sie es mir auch mal sagen würden, aber so wie es jetzt ist, kann ich das aushalten bis zum 25.6. Und zwar nicht nur “aushalten” sondern auch ein bisschen genießen, als Teil dieser Familie.

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