31. Oktober 2011

No more fun

Ich habe irgendwie keine Lust mehr auf diese Familie. Gestern haben sich die Kinder mal so überhaupt nicht benommen und ich durfte mir dann anhören, wie fies ich doch wäre und das alle anderen Au Pairs nicht so gewesen wären, und dass sie mit Mom darüber sprechen wollen. Also haben sie bis jetzt noch nicht anscheinend, aber die mögen mich glaube ich überhaupt nicht. Wäre jetzt nicht das dramatischste auf der Welt, wenn ich nicht so viel arbeiten müsste und wenn ich nicht meinen eigenen Handyvertrag zahlen müsste und wenn ich das Auto die ganze Zeit zur Verfügung hätte oder wenn ich gut nach Boston in die Stadt reinkommen würde ohne Auto. Aber das alles ist eben nicht so. Ich will jetzt hier noch meinen Unterricht zu Ende machen, das heißt ich bleibe noch mindestens bis zum 3.12. und dann überlege ich es mir nochmal die Familie zu wechseln. Vielleicht ist bis dahin auch schon alles besser geworden, aber ich halte erstmal diesen Tag fest.
So, aber jetzt mal wieder weg von diesem negativen Schwingungen. Der Schnee liegt draußen immer noch stellenweise und es ist nachts immer unter Null Grad. Gestern war Halloween und es ist so krass was hier abgeht. Also erstmal hatten die Kinder keine Hausaufgaben auf, sodass sie etwas Langeweile hatten (und sich daher auch so schlecht benommen hatten). Dann kamen zum Abendessen eine Familie aus der Nachbarschaft zu Besuch und es gab meine Lieblingspizza von Dominos! Und so kurz nach sechs bin ich dann mit Isabelle und ihrer besten Freundin Tory losgezogen um Trick or Treats zu machen. Die ganzen anderen Leute sind auch zusammen gegangen und die beiden hatten keine Lust, immer darauf zu warten, dass zehn Kinder sich eine Süßigkeit genommen haben, bis es weiter ging. Dementsprechend sind wir auch durch die Straßen gerannt und haben so viele Süßigkeiten bekommen. Besonders nach acht Uhr wollten die Leute ihren Schüssel leer bekommen. "Nehmt doch noch was" und mir wurde auch sehr viel angeboten. Ich habe ja auch extra Katzenhaare in meinem Gesicht gehabt. Daher war ich "Mama cat", weil Isabelle zufällig auch eine Katze war.
Das Auto hat nur noch einen Viertel Tank drin und die meinten eigentlich sie tanken es jede zweite Woche auf. Die Zeit ist leider noch nicht rum und ich bin meine Meinung nach nicht so viel gefahren, als dass ich das jetzt bezahlen müsste. Daher musss ich wohl heute das mal ansprechen. Das ist nämlich das Problem, wenn es nicht mein Auto allein ist. Eric fährt eben auch damit und am Wochenende sind die ganzen Aktivitäten, wo die Kinder hingebracht werden und abgeholt werden müssen... Doof...

29. Oktober 2011

Schnee

Also ich weiß nicht so ganz, ob ich mich freuen oder mich ärgern soll. Jedenfalls hat es die letzten Tage hier ein wenig geschneit und nun sind Teile des Landes ohne Strom und Bäume sind umgekippt und so weiter. Dadurch ist natürlich wieder ganz viel Panik ausgebrochen und alle Aktivitäten von den Kindern sind abgesagt worden und die waren zu Hause den ganzen Morgen. Das hat mich aber nicht davon abgehalten bis halb 11 wieder zu schlafen. Ich glaube ich hatte doch ein wenig Schlafmangel von der letzten Woche.
Jedenfalls hat Alina am anderen Ende von Needham auch keinen Strom mehr und kommt jetzt in zwanzig Minuten hierher, damit sie es wärmer hat und ins Internet kann. Also so viel wärmer ist es hier unten in meinem Keller ehrlich gesagt nicht, aber ich habe schonmal meine Heizung für sie aufgedreht und ich spüre zum Teil schon, wie die Wärme hier ankommt.
Später wollen wir vielleicht nach Salem fahren. Das ist eine Stadt hier, die so ganz krass mit Halloween geschmückt ist und wo man angeblich mal gewesen sein muss. Daher will ich da auch unbedingt hin. Wenn ich schon nicht auf einer Halloween Party gewesen bin, dann wenigstens das. Morgen geht es dann mit den Kindern Trick or Treats gehen und dann ist das Drama um Halloween auch schon vorbei und es geht auf Weihnachten los. Also für alle, die es noch gar nicht wissen, meine Familie hier ist jüdisch und feiert gar kein Weihnachten, daher wird das hier auch nicht so spektakulär, was ich etwas schade finde, aber gut. Außerdem sind die über Weihnachten dann auch eine Woche im Urlaub und ich bin hier allein... Also mal schauen, was ich dann so mache, und ob meine Schwester vorbeikommt...
So was ist noch alles passiert? Eigentlich gar nichts. Gestern habe ich verschlafen und konnte daher nicht shoppen gehen. Das war etwas doof, vor allen, weil meine Fahrgelegenheit wohl an der Tür geklingelt hat, ich hundert SMS und Anrufe bekommen habe, aber gar nichts mitbekommen habe. Aber gut, dann lag ich bis halb zwei noch im Bett, bis Maike geschrieben hat, dass sie auch Langeweile hat und vorbeikommen will. Meine Rettung! Nach dem Essen haben wir noch einen Film geguckt, bis der Schneesturm so krass war, dass Maike lieber gefahren ist, um noch heile anzukommen.
Jetzt ist die Alina auch schon hier und wir sitzen an unseren Laptops und überlegen uns, was wir noch machen können heute, außer Film gucken und durch die Schneelandschaft wandern und darauf warten, was unsere Salem Fahrgemeinschaft sagt.

27. Oktober 2011

Philadelphia

Nach fast zwei Wochen komme ich dann auch mal wieder dazu etwas zu schreiben. Ich muss gestehen, dass ich eigentlich genug Zeit fürs Schreiben gehabt hätte... Ich bin nämlich seit ich hier in der neuen Familie bin voll zum Langweiler geworden! Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es vorher war, aber ich mach in der Woche so gut wie gar nichts mehr. Morgens wenn die Kinder in der Schule sind, lege ich meistens einfach wieder für zwei Stunden ins Bett, spiele Wii stundenlang oder so wie die letzten Tage gucke 3 Stunden lang LOST Folgen. Und abends um halb neun, wenn ich dann endlich frei habe, gehe ich auch nicht mehr weg. Es ist jetzt schon über vier Wochen her, dass ich bei Mary ausgezogen bin und es kommt mir so lange her vor. Damals habe ich jeden Vormittag und so gut wie jeden Abend etwas gemacht!! Immer zu Starbucks, oder zu Maike oder Maike zu mir oder irgendetwas, hauptsache raus aus dem Haus und hier mache ich jetzt nichts mehr außer Schlafen, Fernsehgucken und ins Fitnessstudio zu gehen. Das ist aber immerhin etwas sinnvolles.
In den letzten zwei Wochen, die ich hier in meiner neuen Familie verbracht habe, ist relativ viel passiert. Eine Menge nicht so tolle Sachen, aber auch immer wieder kleine Lichtblicke. Hier läuft ständig irgendetwas falsch und es ist meine Schuld, aber es ist gar nicht mal so schlimm. Ich habe nur festgestellt, dass ich hier am besten bei jeder noch so kleinsten Sache fragen muss. Ob ich den Drucker benutzen kann, ob ich das Auto benutzen kann, ob ich Leute bei mir unten im Zimmer haben kann, ob... Ihr wisst was ich meine. Das Problem ist, dass ich daran doch gar nicht mehr gewohnt bin!! Bei Mary hatte ich ständig Leute unten bei mir und das war kein Problem. Die sind unten reingekommen und wir saßen auf den Sofas rum! Fünfmal die Woche ungefähr! Und hier geht das nicht, und das ist doof! Ich will doch nicht zu so einem Langweiler werden, der nur im Haus rumsitzt und Fernsehschaut! Also versteht mich nicht falsch, am Wochenende habe ich meine Zeit schon sehr gut ausgenutzt. Dreimal Essen gegangen, Shoppen gegangen, ins Kino gegangen, ins Fitnessstudio gegangen, und mich für Philadelphia angemeldet! Nächstes Wochenende fahren wir (Maike, Feli und ich) um 1 mit dem Bus los. Das heißt auch, dass ich den Freitagnachmittag freibekomme und nur vier scheiß lange nachmittage habe! Dann haben wir noch drei Samstage Unterricht, wo wir irgendetwas Langweiliges über Amerika lernen und haben drei von sechs Credits, die wir brauchen, um das Programm erfolgreich zu erfüllen.
Das ist das eine gute, was hier passiert und dann kam letztens noch von Lily, der kleinen, dass sie nicht will, dass ich auch gehe, wie das alte Au Pair, weil sie sich schon in mich verliebt hat! Achja, wie schön. Sie geht mir zwar auch regelmäßig auf die Nerven, aber kann auch super niedlich sein. Dann habe ich den einen Tag sehr viel mit Nate gespielt. Zuerst auf dem Trampolin, wo ich erstmal auf Anhieb meinen Salto mit hinterher stehen vorgeführt habe. Da hat er aber gestaunt. Ich habe auch versucht, ihm beizubringen, wie man es macht, aber es hat nicht so gut funktioniert. Außerdem haben wir ganz lange Basketball gespielt und ich habe gegen ihn gewonnen. Mir war so warm hinterher und meine Beine taten weh vom Rumlaufen, aber wir hatten zusammen unseren Spaß. Bei Isabelle weiß ich nicht so genau, was ich von ihr halten soll. Sie ist gerade in so einer launischen Phase, die ich genau von mir selber, und von meinen Geschwistern kenne, und leider weiß ich trotzdem nicht, was ich dagegen tun kann außer geduldig zu bleiben...
Die letzten zwei Wochen gingen jedenfalls superschnell herum und das ist gut so! Es ist nämlich so langweilig hier und ich will nach Philadelphia und dann will ich mich auf meinen Geburtstag freuen und dann auf Weihnachten und dann auf meinen Urlaub irgendwohin im Februar und dann auf meinen Urlaub irgendwohin im April und dann darauf wieder nach Hause zu kommen.

16. Oktober 2011

Getting used to the new

Seit Samstagmittag bin ich jetzt in der neuen Familie in Needham und ich muss sagen, die Familie ist super! Ich werde euch die jetzt erstmal vorstellen. Also Jen ist die Mutter. Sie ist voll lieb und fragt immer wieder, ob alles in Ordnung ist, ob ich mich wohlfühle und ob sie mir nicht doch zuviel zumutet. Dabei habe ich so viel weniger Aufgaben als vorher. Hier bin ich wirklich komplett nur für die Kinder zuständig und schmeiße nicht nebenbei noch den gesamten Haushalt. Daher bin ich eher unterfordert als überfordert. Ich meine, ich muss nichts einkaufen und nichts kochen. Das ist so eine Erleichterung! Ich habe das Kochen gehasst. Also nicht das Kochen selbst, sondern die Wahl des Essens. Aber wieder zurück zur neuen Familie. Eric ist der Vater und ich hätte nie gedacht, dass das so entspannend sein kann. Er ist voll locker und macht gern Witze und ist  immer unglaublich nett zu mir. Ich werde ihn aber wohl nicht so viel sehen, weil ich ja am Wochenende frei habe und morgens geht er um halb sieben, wenn ich noch tief und fest schlafe aus dem Haus. Achso beim Dinner ist er dann normalerweise dabei. Jetzt zu den Kindern:
Izzy, gerade 11 geworden, ist sehr ruhig, aber eine sehr große Hilfe. Heute bin ich mir zum Teil etwas nutzlos vorgekommen, weil sie immer genau wusste, was als nächstes zu tun ist. Direkt heute morgen hätte ich beinahe die Lunchboxen vergessen, und sie hat dran gedacht. Dann wusste ich nicht genau, wann die immer aus dem Haus gehen, um auf den Bus zu warten. Als sie wieder aus der Schule da waren, hat sie gleich gesagt, wann genau wir wieder weg müssen, um Lily zu ihrer Drama Class zu bringen. Jetzt aber zum besten: Sie hat ungefähr 20 Minuten lang die Lunchbox für Lily morgen gemacht. 15 Minuten dafür, Nutella-Marmeladen-Sushi zu machen! Es sah sehr interessant aus. Aber mir war es egal, hauptsache sie ist beschäftigt und ich habe nicht mehr so viel zu tun, abgesehen davon, dass ich auch keine Ahnung hatte, was ich in die Lunchboxen packen sollte.
Nate wird im November 10 und zu ihm habe ich bis jetzt die kleinste Bindung. Das liegt einfach daran, dass er kaum zu Hause ist, oder wenn er zu Hause war bis jetzt immer irgendein Playdate hatte. Daher habe ich noch gar nichts mit ihm gemacht. Aber ich mache mir da nicht all zu viele Sorgen, weil wir ja noch genug Zeit haben. Es dauert einfach etwas, sich an alles zu gewöhnen. Wobei mir das Eingewöhnen hier wesentlich einfacher fällt, als bei Mary. Ich kann gar nicht sagen, warum das so ist, aber ich denke es liegt einfach daran, dass Jen und Eric mir das so leicht machen. Beide haben schon gesagt, dass sie froh sind, dass ich hier bin und dass sie denken, dass wir eine gute Zeit zusammen haben. Eben meinte Jen auch noch zu mir, dass sie gesehen hat, dass der erste Tag sehr gut lief. Als sie nach Hause gekommen ist, war alles sauber, die Kinder waren ruhig und nichts wurde vergessen, alles lief gut, die Hausaufgaben wurden alle gemacht. Sie war zufrieden und sie hat gesagt, dass sie zufrieden war und bei ihr habe ich das Gefühl, dass sie auch meint, was sie sagt und dadurch fühle ich mich gleich sicherer bei dem, was ich tue.
Lily hat am Donnerstag Geburstag und wird 8. Sie ist die süßeste und gesprächigste von allen. Ich habe schon viel mit ihr und ihren Puppen, Barbies und mini Tieren gespielt. Am Anfang war es noch schön, wieder Barbie zu spielen, aber mittlerweile muss ich sagen, dass ich jetzt schon genervt davon bin. Sie spielt so eine komische Weise, mit der ich mich nicht anfreunden kann. Es ist eigentlich viel einfacher für sie, allein zu spielen, weil sie immer nur sagt: Oh, kann die Person jetzt das sagen?
Was ich heute sehr geil fand, war, dass die ins Haus gekommen sind und ihre Mappen aus den Schulranzen genommen haben und sofort angefangen haben, ihre Hausaufgaben zu machen. Ich musste nicht ein Wort sagen. Das war der Hammer. Am Wochenende bin ich relativ viel mit Jen herumgefahren und sie hat mir die Gegend gezeigt und die wichtigsten Òrte und ich habe mich einfach ganz in Ruhe eingelebt. Mein Zimmer ist sehr schön und mein Bett bequem. Mehr ist noch nicht passier. Mal schauen, was die nächsten Tage so bringen!

9. Oktober 2011

Being Maria

Gerade in den zwei Wochen, in denen ich nichts verdiene, gebe ich am meisten Geld aus. Auf der einen Seite fühle ich mich sehr schlecht deswegen, aber auf der anderen Seite auch sehr gut, weil ich so viel Geld habe, dass ich auch so viel ausgeben kann. Die ganze letzte Woche über habe ich schon so viel Geld für Essen ausgegeben, weil wir ständig irgendwo unterwegs waren, aber gestern habe ich meine Amazon Bestellung hier abgeschickt. Da ging es schon los: eine externe Festplatte für 30 Dollar, wobei das noch ein Schnäppchen war und ich noch gespannt bin, ob da überhaupt eine Festplatte bei rauskommt. Außerdem waren in der Bestellung noch Winterstiefel für 45 Dollar. Das ist auch ein guter Preis und ich hoffe, die sehen auch so gut aus wie auf dem Bild. Die sind nämlich wasserdicht, schneedicht, wetterdicht, kältedicht und sehen dabei gar nicht mal so schlecht aus!
Mit der Bestellung habe ich ja schon sehr lange gewartet, aber heute in der Burlington Mall habe ich dann den Vogel abgeschossen. Zuerst im Apple Store. 211 Dollar für einen Ipod Touch. Bei dem wurde es aber auch längst Zeit. Jedes Mal, wenn wir bei Starbucks/McDonalds/Mall/Dunkin Donut/Bus sind, ärgere ich mich, wenn Maike ins Internet kommt, dass ich immer noch keinen Ipod habe. Und jetzt hab ich endlich einen! Mal abgesehen davon, dass ich auch Musik hören kann damit... Aus dem Apple Laden ging es sofort in ein Schuhgeschäft und ich habe ohne lange zu zögern für 150 Dollar UGG Boots mitgenommen. Ich wusste vorher schon, dass ich die kaufen wollte, daher habe ich nur die Größe getestet und gesagt: "I take them!" Das ging sehr schnell! Danach auf in den Abercrombie and Fitch Laden und ich habe mir einen Pullover gekauft. Der ist richtig schön kuschelig und warm, aber zum größten Teil habe ich den gekauft, weil es cool ist und man das einfach machen muss, wenn man hier ist.
Heute Abend waren wir mit einer Dänin bei Bertucci's und haben doch tatsächlich mal Englisch gesprochen. Vorher sind wir noch bei Mary vorbeigefahren, damit ich meine Post abholen konnte. Das war auch wieder ein Akt. Also nicht das Abholen selber, sondern das Organisieren, wann ich vorbeikommen kann. Ich habe tausend Mal eine Zeit oder einen Tag vorgeschlagen und dann kam immer entweder keine Antwort, oder ein Nein, da sind wir nicht da. Heute morgen waren wir sogar da und sie waren wirklich nicht zu Hause, drei Stunden später habe ich angerufen, ging keiner ans Telefon und Mary nichtmal an ihr Handy, und dann meinte sie, ich könnte doch morgen früh kommen. Was denkt sie eigentlich, wie ich mich hier fortbewegen kann?? Ist ja nicht so, als hätte ich ein eigenes Auto. Naja, vorhin sind wir einfach hin, ich habe geklingelt und habe das abgeholt. Wir haben ein bisschen geplaudert und ich denke, die Jungs fanden es sehr schön mich zu sehen. Ich schätze ich werde da auch noch ab und an mal hinfahren um die zu besuchen.
Am Wochenende ist nicht viel passiert, außer, dass wir ein paar Leute getroffen haben, die alle sturmfrei hatten, weil die Familie jeweils das lange Wochenende ausnutzen wollten und weggefahren sind.

5. Oktober 2011

Whoooouuuuuhouuuuuuuuuuuuuuh!!

I spoke with Ryan and we are now officially matched!
We are very excited to have you come live with us!
Our current au pair is moving out next Friday, October 15th.
We would love you to move in the following morning, October 16th.
Do you think that would work for you?
Do you want to meet again before next Friday?
I can meet you at Starbucks one evening so we can talk about the kid's schedule and upcoming events.
Or, we can handle all that when you get here.
Feel free to call me on my cell.
Have a good night.Jen


Sehr geil, allerdings werde ich dann zwei Wochen lang nicht bezahlt. Ich habe zwar sehr gut angespart, aber auf 400 Dollar verzichte ich jetzt nicht so gern...

Waiting

Ich habe immer noch nichts von der Familie oder Cultural Care gehört. Ich weiß, dass die mich nehmen möchten und sie wissen doch mittlerweile auch, dass ich will. Gestern morgen habe ich diese Mail bekommen:
Thanks for coming out to meet us last night. My kids gave you 2 thumbs up, which means they really liked you. I think you would make a great au pair for us.What were your thoughts? It's always hard to make such an important decision so quickly. I will call my LCC, Ryan Levesque today and let him know where we are. Have a good day. Jen
Ich hatte nur eine Stunde später zurückgeschrieben, dass ich den Rest meines Jahres bei ihnen verbringen möchte. Die Kinder waren echt wunderbar!! Lily hatte mich zum Abschied sogar umarmt. Aber so langsam sollte ich doch mal eine Benachrichtigung von Cultural Care bekommen, oder nochmal eine Bestätigung der Familie... Ich will doch nur wissen, wann es bei denen losgehen kann. Einerseits soll es so schnell wie möglich sein, damit ich die Eingewöhnungsphase schnell hinter mir habe. Andererseits habe ich aber auch nichts dagegen, noch ein wenig hier zu bleiben. Vor allen will ich nicht unbedingt Anfang des Wochenendes zu denen gehen, weil ich mich dann verpflichtet fühle, auch die ganze Zeit dazubleiben, um die kennenzulernen. Ich weiß, dass das auch das Vernünftigste wäre, aber bis zum nächsten Wochenende dauert es dann doch sehr lange...
In der letzten Zeit ist nicht mehr so viel passiert. Starbucks, Mall (ich wollte mir eigentlich den Ipod Touch kaufen, hatte aber dann doch einen zu großen Respekt vor 230 Dollar; aber immer, wenn ich Maikes sehe und wenn wir irgendwo unterwegs sind, will ich einen haben; sehr wahrscheinlich also beim nächsten Mal), gestern einfach mal gar nichts, außer Fotos und Musik sortieren, Kuchen backen, mittags und abends Pizza essen. Da ist es sehr praktisch, dass Maike und ich zusammen wohnen. Wenn man dann mal nichts macht, ist man immer noch zu zweit und es ist nicht gaaaannz so langweilig. Heute ist Maikes Hostkind krank, daher werden hier den ganzen Vormittag nur Filme geschaut und auf dem Sofa gelegen. Dafür hat sie dann um halb sechs schon Schluss, damit sie auch nicht über 10 Stunden am Tag arbeitet. So eine Hostmom hätte ich ja gern. Aber ich glaube, meine neue könnte auch so ähnlich sein.

3. Oktober 2011

Meeting my maybe new host family

Es sieht sehr gut für mich aus!!
Gerade habe ich die Familie in Needham getroffen und die Kinder kennen gelernt. Die haben ein wunderschönes Haus und ich kann mich schon förmlich da auf dem Sofa, an der Theke in der Küche und am Flügel (!!!!!) sitzen sehen. Endlich wieder morgens ein Leben haben, ohne eine Mary im Haus. Endlich wieder vernünftig Klavier spielen. Außerdem sind die Kinder zuckersüß! Die haben die ganze Zeit alle durcheinander geredet und wollten mir so viel erzählen. Das war echt super. Ich hatte schon befürchtet, dass die gar nichts sagen. Aber das war echt super.
Ich denke mal, die wollen darüber heute abend noch reden und ich warte morgen einfach auf einen Anruf oder eine Email von ihnen. Ich hoffe sehr, dass sie mich nehmen, weil je länger ich darüber nachdenke, desto eher hoffe ich, dass ich einen guten Eindruck gemacht habe.

2. Oktober 2011

At least something

So nach einem langen Wochenende melde ich mich dann auch mal wieder und berichte, was es so neues gibt, beziehungsweise was vorher alles passiert ist. Es ist nämlich eine Menge passiert, nach meinem längeren ausführlichen Post.
Ich fange dann mal ganz am Anfang an:
Letzte Woche Dienstag war ich mit Mary unser Bankkonto schließen und danach zum Mittagessen beim Bertuccis (meine neue Lieblingslocation, nachdem ich nicht mehr mein Wohnzimmer zum Chillen habe; war auch in den letzten 8 Tagen gleich fünfmal dort). Dummerweise habe ich vergessen mich dafür zu bedanken, was sich später als fataler Fehler herausstellen sollte, aber dazu später mehr. Zwischendurch kam Feli vorbei und ich habe es überhaupt nicht gecheckt. Ihr Hund hatte Johnny beschnüffelt und ich habe nur nach unten zu den beiden Hundenn geschaut, bis ich irgendwann auch mal festgestellt habe, dass mir der Hund ja schon etwas bekannt vorkommt und dass ich auch die Person an der Leine kenne. Das Essen war irgendwie doof. Mary und ich hatten wieder nicht so viel miteinander zu reden, ich hatte auch einfach keine Ahnung wie ich mit ihr reden sollte, worüber wir noch reden sollten usw. Ich habe auch immer das Gefühl, dass mein Englisch so schlecht ist, wenn ich mit ihr rede und so viele andere meinen immer, dass mein Englisch so gut sei. Die Programm Direktorin zum Beispiel, die mich angerufen hatte um alles mit dem Rematch zu klären.Und die Gastfamilie mit der ich jetzt telefoniert und geskypt habe.
Dienstagabend waren Maike und ich noch im Kino und haben I don't know how she does it geguckt und hinterher zufällig Feli mit einem anderen Au Pair dort getroffen, weil die auch in dem Film waren.
Jetzt zum Horrortag schlechthin. Der Mittwoch.
Vormittags war ich mit Nadine in Lexington zur Post, zum Dunkin Donuts und im Park sitzen und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Und danach ging es dann los. Ich war gerade zurück und wollte mit meiner Mama und Schwester skypen, weil ich noch gar nicht mit denen gesprochen hatte, nachdem das alles passiert ist. Dann kam Mary nach zehn Minuten oder so und ist ins Wäschezimmer gegangen. Da hat sie festgestellt, dass ich ihre Wäsche von vor zwei Tagen aus dem Trockner einfach nur in eine Wanne geworfen habe und nicht gefaltet habe. Ist ja auch nicht mein Job ihre Wäsche zu machen. Aber dann hat sie schon so gesagt, wie lächerlich das sei und dass sie jetzt ihre Wäsche nochmal waschen muss. Ich habe erstmal weitergeskyped und mich dabei schon über sie lustig gemacht. Als sie wieder rauskam meinte sie, sie möchte mit mir reden, bevor die Kinder aus der Schule kommen. Ich habe erstmal nichts gesagt und nur genickt, weil ich ja auch gerade beim skypen war und es etwas doof fand, dass sie da die ganze Zeit rumläuft und mit mir redet. Kurz darauf kam sie wieder und wollte genau jetzt mit mir reden, also habe ich ausgemacht und dann ging es los. Wie lächerlich und unreif es doch wäre, dass ich ihre Wäsche nicht gemacht hätte und dass sie doch immer meine Wäsche gemacht hätte. Ich meinte nur, dass das nicht mein Job sei und sie auch nie mehr als ein paar Teile von mir gemacht hätte, was ich genauso auch von ihr gemacht habe, aber gut, war jetzt nicht so dramatisch. Sie soll ja merken, dass ich nicht einfach mehr mache, als ich muss. Dann kam allerdings noch, dass ich es nicht genug zu schätzen wisse, was sie alles für mich tut, dass sie ja immer nachfragt, ob es etwas neues gibt, aber ich nicht genug darüber reden würde, und dass ich ja nicht danke gesagt habe, als wir Lunch gegessen hatten und wir ja sowieso so wenig geredet hätten. Ich meinte nur, dass es hier vorbei ist und ich einfach nicht wusste, worüber wir noch reden sollten und dass ich eh noch nie besonders viel gesprochen hätte. Naja dann meinte sie jedenfalls, dass es besser wäre, wenn ich mir etwas anderes zum Schlafen suchen sollte und ich nicht dableiben würde. Damit ist sie abgerauscht, um Mason abzuholen...
Ich habe Maike nur schnell geschrieben, dass ich bei ihr einziehen muss, weil Mary mich rausgeschmissen hat. Dann habe ich meine Mama geschrieben, dabei schon eine Millionen Tränen losgeworden und habe angefangen meine Sachen zu packen. Ich wollte am liebsten sofort dort weg, bin dann aber noch nach oben gegangen, habe mit Miles Playstation gespielt, mit Mary kein Wort geredet und zwischendurch immer wieder runter um weiterzupacken. Zum Dinner wollte ich eigentlich nicht hochgehen, wollte mich dann aber doch nicht von ihr einschüchtern lassen. Dabei meinte sie, dass ich morgen gehen würde und wir uns morgen verabschieden würden. Damit war wohl klar, dass ich noch die Nacht bleiben würde. Abends habe ich ihr noch eine Mail geschrieben, dass ich zu Maike ziehen würde und dass sie mir doch einen Check für die Woche schreiben soll.
Am nächsten Morgen habe ich die überhaupt nicht mehr gesehen, habe sogar meine Bettwäsche noch gewaschen und gewechselt, das Bad geputzt und alles echt in Ordnung gebracht. Dann kam endlich der Anruf der Programm Direktorin und wir haben 20 Minuten geredet und sie hat mir tausend Fragen gestellt. Zwischendurch kam Maike dann auch schon und hat extra geklingelt, damit auch alle Bescheid wussten, dass ich nun bald gehe. Der Abschied war aber zum Glück echt gut. Überhaupt nicht komisch und so. Mary hat mir den Check gegeben. Zwar erst nachdem ich nachgefragt habe, aber immerhin hatte ich mein Geld, dann haben die Kinder mich umarmt und aufs Sofa geschmissen und wir haben gelacht, dann noch eine Gruppenumarmung mit Mary, alles ins Auto und nochmal Mary umarmt und sie hat mir viel Glück gewünscht und meinte, wir können uns die Woche vielleicht nochmal zusammen treffen. Und danach war ich weg...

Nachmittags war ich noch bei einer deutschen Familie aus Lexington Babysitten und hatte dabei echt meinen Spaß. Die Kinder dort sind der Hammer und ich habe mal drei Stunden am Stück wieder mit Kindern gespielt. 40 Dollar gab es auch dafür und das Angebot auf jeden Fall, wenn es mir hier mit Maike zu eng wird, dass ich bei denen wohnen kann. Die haben ein Gästezimmer mit eigenem Bad. Und später kam auch noch, dass sie für nächste/also diese Woche jeden Tag einen Babysitter bräuchten für nachmittags und dass ich bei ihnen wohnen könnte, die würden mir ein Auto dalassen, damit ich die Kinder abholen kann und ich würde natürlich gut bezahlt werden. Ich meinte, dass ich mir das überlegen muss. Es klang ja sehr gut, aber ich konnte ja nicht mit Gewissheit sagen, dass ich die Woche noch hierbin. Es hätte ja auch am Wochenende ganz schnell gehen können. Außerdem musste ich ja erreichbar sein und dafür müssen meine Betreuerin und Cultural Care ja wissen, wo ich wohne und da man eigentlich nicht nebenbei arbeiten darf, konnte ich ja schlecht sagen, dass ich bei der Familie sozusagen das Au Pair bin. Also habe ich denen doch wieder abgesagt und das wars.

Freitag waren Maike und ich morgens bei Starbucks, dann die Kinder abholen, auf dem Spielplatz rumsitzen und plötzlich bekam ich einen Anruf von einer Gastfamilie, dass die gerade meine Bewerbung angesehen haben und wann wir denn morgen mal sprechen könnten. Ich habe denen gesagt wann es passen würde und anschließend haben wir aufgelegt, Das hat nicht länger als 5 Minuten gedauert. Maike hatte zum Glück ihren Ipod dabei und auf dem Spielplatz immer noch Internetempfang und ich habe ganz schnell die Bewerbung angeschaut und alles mögliche versucht über die Familie herauszufinden. Innerhalb einer halben Stunde hatte ich dann schon das alte Au Pair gefunden und sie gefragt warum sie nicht bleiben wollte und herausgefunden, dass sie sich nur nicht wohlgefühlt hatte, sonst aber mit der Familie alles in Ordnung ist.
Freitagabend waren Maike, Simone, Nadja und ich bei Witches Woods. Das war so ein Halloweens mäßiger Gruselpark. Es war ziemlich witzig und man hat sich einfach nur erschrocken, wenn dann da plötzlich aus dem Gebüsch irgendwelche Figuren rauskamen. Da die Figuren ein sehr schlechtes Timing hatten und entweder zu früh oder zu spät zu diesem Wagen kamen, mit dem wir da durchgefahren sind, war es echt mehr lustig und wir haben immer kommentiert, ob das jetzt gut war oder nicht. Auf deutsch natürlich! Dann waren da auch noch drei Gebäude, durch die man gehen konnte und wir Mädels haben uns in einer Schlange an die Hand genommen und sind da durchgegangen. Es war zum Teil schon beängstigend, wenn diese Figuren einem im halbdunkeln durch ein Labyrinth gefolgt sind und überall die Leute geschrieen haben. Und obwohl wir uns immer gegenseitig gewarnt haben ("Die Puppe lebt. Achtung!!!") haben wir uns doch immer wieder erschrocken.
Hinterher waren wir mal wieder bei unserer Dominos Pizza. Die ist und bleibt die beste!! Und haben erstmal 18 Dollar geschenkt bekommen, indem wir den Typen da bequatscht haben. Wir wollten eigentlich nur, dass er uns für 6 Dollar ein Zimtbrot macht, aber letztendlich sind wir mit einem Zimtbrot, einem Käsebrot und drei Getränken aus dem Laden raus und die Frage nach einem Date irgendwann nach der Arbeit. Und wir könnten jeden Tag kommen und er würde uns auch Salat geben und so. War einfach nur ein schöner Abend.
Samstagmorgen habe ich mit der Familie telefoniert und sie meinten zu mir, dass mein Englisch sehr gut sei (mal wieder) und haben viel erzählt, ich habe aber auch relativ viel gesagt und es sah alles sehr gut aus. Im Laufe des Tages ist mir aber bewusst geworden, dass ich eigentlich viel lieber aus der Gegend hier raus will und nicht nur 30 Minuten von Lexington leben will.
Maike und ich sind dann nach Boston gefahren, haben Pizza im Park gegessen, saßen nur auf einer Bank rum und sind dann ins Kino gegangen, um What's your number zu schauen. Der Film war richtig gut und es war erst halb sieben, als er zu Ende war. Also haben wir uns gedacht, dass wir einfach mal in den Nachbarraum gehen, wo 50/50 in zehn Minuten anfangen sollte. Ich wollte schon immer mal ohne etwas zu bezahlen von dem einem Film gleich zum nächsten gehen und das war die perfekte Gelegenheit.
Sonntagmorgen wollte ich der Familie dann schon fast absagen, aber Maike hat mich um Glück davon abgehalten. Stattdessen habe ich gefragt, ob ich um 5 vorbeikommen könnte. Das ging leider nicht, aber skypen haben sie vorgeschlagen. Um halb neun wollten wir zwar gerade beim DVD Abend bei Simone sein, aber ich habe gedacht, notfalls kann ich auch von da aus skypen. Es soll ja schließlich hier vorangehen.
Halb eins waren wir beim Oktoberfest am Harvard Square. Das war echt ganz witzig, wie verrückt manche Leute sein können. Wie die sich angezogen hatten und verrückt herumgetanzt haben... Unglaublich!!
Beim Skypen habe ich irgendwie dann doch wieder ein gutes Gefühl für die Familie bekommen. Ich habe zwar am Wochenende meistens kein Auto und beim Handy auch kein freies SMS schreiben und Anrufen, aber dafür könnte ich den ganzen Juli frei haben, weil die Kinder dann in einem Camp sind. Und ich habe jedes Wochenende frei und kann abends auch mal eher gehen als halb neun, wenn ich was Bestimmtes machen möchte. Das klingt einfach echt gut und die Eltern waren auch super! Maike meinte schon vorher, dass ich die sofort nehmen würde, wenn die irgendwo anders leben würden. Und das stimmt. Aber mittlerweile habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet hierzubleiben, weil die zum größten Teil super sind. Und ich denke nicht, dass ich noch etwas besseres finden würde.
Morgen will ich die unbedingt treffen und wenn ich mich mit den Kindern gut verstehe und alles gut läuft, dann nehmen die mich!! Und ich sie auch!!