31. Dezember 2011

Happy New Year

Frohes Neues Jahr!
Jetzt ist schon ein ganzer Tag 2012 herum und damit 2011 vorbei. Unglaublich, wie schnell das ganze schon wieder ging. Das Jahr hat doch gerade erst angefangen! Es war doch gerade erst der letzte Schultag und Abitur. Ich bin doch gerade erst weggeflogen und doch sind schon über 5 Monate vergangen und in meienm Kopf macht sich immer mehr der Gedanke breit, hierzubleiben für ein paar Monate. Erstens habe ich nämlich das Gefühl, ich kann in dem Jahr nicht all das machen, was ich hier gerne machen möchte und zweitens weiß ich einfach so überhaupt nicht, was ich machen soll, wenn ich wieder in Deutschland bin.
Gestern waren Tanja und ich ab halb 2 bei Alina, wir haben Nudeln gekocht und dann an unseren Scrapbooks gearbeitet, einen Film geguckt, bei Bertuccis Dinner bestellt, abgeholt und gegessen und um 10 nach Boston gefahren, um das Feuerwerk am Hafen anzugucken. Wir Deutschen waren natürlich sehr enttäuscht. Das war echt nur an einer einzigen kleinen Stelle. Die Amerikaner waren aber ziemlich begeistert, denn die Stimmung war ziemlich gut. Nur bei uns kam irgendwie nicht so eine feierliche Stimmung auf. Aber gut, so besonders ist es ja nun auch nicht.
Heute waren Alina und ich mal wieder in zwei Kinofilmen hintereinander. Eigentlich wollten wir beide nicht unbedingt sehen, aber es hat nicht anders gepasst, sodass wir Alvin and the Chipmunks und Hugo geguckt haben. Waren sogar beide ziemlich cool.

Vacation

Da meine Gastfamilie bis Mittwoch auch noch wegbleiben wollte, hatte ich die drei Tage frei. Das war natürlich sehr angenehm, besonders, weil ich einfach so schön ausschlafen konnte, weil es morgens so ruhig im Haus war. Alina hatte die meiste Zeit zum Glück auch frei, sodass ich mich nicht langweilen musste, sondern sehr viel Zeit mit ihr in der Mall verbracht habe. Insgesamt habe ich jetzt acht oder neun BHs bekommen. Mittlerweile habe ich schon den Überblick verloren und auch keine Lust mehr den Laden zu betreten. Also generell auf die Mall habe ich keine Lust mehr, weil ich einfach zu oft da war. Ich habe wirklich nicht viel Geld ausgegeben, aber man kann auch nicht wirklich viel machen, weil es keine besonders große Auswahl an Läden gibt. Wir haben sogar zweimal eine Stunde damit verbracht Kleider anzuziehen.Die haben hier so viel bessere Kleider als in Deutschland! Jedes einzelne Kleid, was ich anprobiert habe, saß gut und sah schön aus. Ich hätte die am liebsten alle mitgenommen. Und dann waren die auch noch soo schön billig!
Außerdem habe ich vor etwa zwei Wochen ein Scrapbook gekauft und endlich angefangen etwas zu machen. Das hat mich auch schon wieder insgesamt ein Vermögen gekostet. Die ganzen Papiere und Aufkleber und auch immer Fotos ausdrucken. Aber dafür sieht es auch echt ganz schön gut aus und macht Spaß!
Donnerstag und Freitag habe ich gearbeitet. Der Donnerstag war sehr langweilig. Ich kam mir so nutzlos vor, weil ich nur unten im Keller gesessen habe und den Kindern beim Spielen zugeguckt habe, während Jen oben war. Sinnlosigkeit hoch 100!

23. Dezember 2011

Shopping Marathon/ Gilly Hicks Abzocke/ Weihnachten

Es ist mal wieder viel zu viel Zeit vergangen, dass ich das letzte Mal geschrieben habe und das muss ich jetzt doch einmal nachholen, denn es ist eine Menge in der letzten Zeit passiert. Zunächst einmal war ich sehr viel shoppen, denn es gibt so in der Vorweihnachtszeit so viele super Angebote. Aber jetzt kommt das beste: wann immer wir bei Hollister eingekauft haben, gab es einen Gutschein für einen Gratis BH bei Gilly Hicks. Wir sind demnach also ständig zu Hollister gelaufen, haben etwas gekauft und uns dann den BH geschnappt. Kurze Zeit später natürlich das Gekaufte wieder zurückgebracht, etwas neues gekauft und wieder einen BH genommen. Das Ganze habe ich sechsmal bis jetzt gemacht, das heißt ich habe hier sechs BHs im Wert von jeweils 40 Dollar liegen! Das ist doppelt so viel wert wie das, was ich von Hollister behalten habe. Achso und ich war in den letzten drei Tagen gleich viermal in der Mall!
Am 20.12. hat ja die Hanukkah Zeit angefangen und wir haben am ersten Abend einfach nur Pizza mit den Nachbarn gegessen. Danach wurden aber die ersten beiden Kerzen an diesem Kerzenständer angezündet und die haben ein hebräisches Lied gesungen. Und es gab ein Geschenk für alle drei Kinder zusammen. Am nächsten Tag wieder das gleiche Lied, aber Nate hat seine Geschenke verteilt. Er hat die doch tatsächlich von seinem eigenem Geld gekauft! Ich habe aber leider nichts von ihm gekommen. Am nächsten Tag waren die Großeltern da und haben erstmal jedem Kind 100 Dollar geschenkt.
Mittlerweile ist bereits Samstagabend. Heilig Abend! Heute vormittag waren wir noch in der Mall und es waren gar nicht mehr so viele Leute da, die noch Last Minute Geschenke brauchten. Aber wir waren ja da! Um vier sind Alina und ich in die Kirche gegangen, um das auch hier auch einmal zu erleben. Das war echt schön. Anschließend haben wir mit Anicee und Alinas Gastfamilie auf den Weihnachtsmann gewartet, den die Eltern extra bestellt haben, damit der mit Geschenken vorbeikommt und er hatte sogar für mich etwas! Voll nett von Alinas Familie! Also generell ist es ja schon extrem geil, dass die einfach zwei andere Au Pairs zu sich an Weihnachten nehmen.
Aber zurück zu dem heutigen Tag. Nachdem Santa dann hier war, haben wir Dinner gegessen. Also es war noch nicht das super riesige Weihnachtsdinner, aber einfach mal extrem lecker! Es gab Pasta mit Chicken,also Hähnchen, und Brokkoli. Und so eine Chiabatta Calzone mit Hähnchen und noch Kräuterbrot.

Unsere Befürchtung, dass es am Weihnachtstag kein so gutes Essen geben wird, hat sich leider bestätigt. Aber dazu später. Abends sind wir relativ früh schlafen gegangen, da wir ja wussten, dass die Kinder sobald sie aufwachen, herunterlaufen um die Geschenke zu öffnen. Da wollten wir natürlich auch bei sein, schließlich haben wir den Weihnachtsmann gespielt und haben die ganzen Geschenke abends unter beziehungsweise neben den Weihnachtsbaum gebracht. Aber vorher kam Tanja noch und wir haben noch ein bisschen zusammen gesessen. Ich habe das Geschenk von meiner Familie geöffnet. 50 Dollar und ein Portemonnaie gab es! Um halb sieben morgens konnten wir über uns auch schon das Getrampel der Kinder hören. Das ist die amerikanische Bauweise: Möglichst dünne Wände und Decken, damit man erstens möglichst viel heizen muss, weil es ja so schlecht isoliert ist, und zweitens jedes Räuspern im Nachbarraum hört. Daher natürlich auch jeden Schritt im oberen Stockwerk.
Dann ging auch das fröhliche Geschenke Aufreißen los. Die Kinder waren erstmal zwei Stunden damit beschäftigt alles aufzumachen und anzugucken, oder gleich in die Ecke zu legen. Besonders bei den Klamotten war die Freude eher in Grenzen. Wir Mädels haben dann den ganzen Vormittag mit den Kindern und deren Spielsachen verbracht. Vor allen ein Puzzle hat uns 1,5 Stunden beschäftigt. Nun zum Weihnachtsessen: Es gab Kartoffelbrei, Rinderbraten und Gemüse. Also der Kartoffelbrei wäre mit der Soße echt lecker gewesen, wenn es jetzt nicht nur lauwarm wäre. Und dieser blutige Rinderbraten war auch etwas eklig...
Der Rest des Tages ging ziemlich unspekakulär vorbei. Wir haben noch eine Weile das neue Wii Spiel von Alinas kleinem Gastkind gespielt und ich habe einfach noch eine Nacht bei Alina geschlafen, weil ich nicht allein in mein kaltes dunkles Haus wollte. Außerdem wollten wir am nächsten Morgen sowieso um 8 Uhr morgens beim H&M sein, wo es eine Verlosung von bis zu 300 Dollar gab. Wir haben dort zu dritt 85 Dollar gewonnen und ich habe dafür Schal, Mütze und ein Top gekauft.

15. Dezember 2011

What a day

Dieser Tag hat so schön angefangen! Es war richtig angenehm und ruhig im Haus, ich habe die meiste Zeit auf dem Sofa mit meinem iPod chillend verbracht, während das eine Kind, was ungefähr immer da war entweder am Computer oder vorm Fernseher saß. Wie gesagt, ich liebe die Freitage, weil dann endlich Fernseh geguckt werden kann.
Es wäre also der perfekte Tag gewesen, wenn ich nicht noch die "Abendschicht" gehabt hätte. Erics Firma hat heute seine Weihnachtsfeier, daher musste das Au Pair wieder einspringen. Hat auch etwas gutes, weil ich dadurch wieder kein Geld ausgeben kann. Wie auch immer, ich dachte mir, wir machen uns hier einen gemütlichen Abend und um neun liegen die Kinder im Bett. Falsch gedacht! Nach Dinner und ein wenig Fernsehgucken habe ich Lily unter die Dusche und ins Bett gesteckt, das war noch relativ einfach im Vergleich zu dem, was jetzt kommt.
Erinnert ihr euch an das Wochenende vor zwei Monaten, nein es sind schon drei Monate... als ich allein mit Mason und Miles war? Damals hatte Mason einen kompletten Ausraster bekommen und hat sich in den Schlaf geheult, weil er nicht inn Marys Bett schlafen durfte, weil er nicht geduscht hatte usw. Was für ein Kampf. Nun, genau das gleiche ist nun auch passiert. Um neun habe ich Isabelle gerufen, dass sie ins Bett gehen soll. Leider hat sie nicht gehört, und meinte die ganze Zeit, dass sie es nicht einsieht, so früh ins Bett gehen zu müssen und unbedingt wach bleiben muss, weil es ihre einzige Nacht ist, wo sie lange Fernseh gucken kann.
Nun ja, eigentlich wollten Izzy und Lily zusammen bei Izzy im Zimmer schlafen, aber das musste ich natürlich verbieten, weil Izzy ja nicht gehört hatte. Es gab eine ewig lange Diskussion und am Ende lag sie heulend in ihrem Bett, weil ich ja so fies wäre und sie angeschrien hätte. Ach und mir wäre es ja egal, wie upset (traurig, bestürzt, aufgebracht) (was für ein schönes englisches Wort) sie deswegen sei. Es war mir auch egal! Jen meinte um neun ist Schlafenszeit und dann ist das auch so!
Ich saß jedenfalls 40 Minuten oben auf der Treppe und habe gewartet, dass es ruhig wird. Nate hat keine Schwierigkeiten gemacht. Bei ihm hat ein Freund geschlafen und unter anderem habe ich auch darauf gewartet, dass die beiden aufhören zu quasseln.
Der Tag war echt gut. Zwischendurch hatte ich auch noch ein kurzes Gespräch mit Jen, wie toll sie mich doch findet! Und dass Lily mich soo gern mag. Und dass sie weiß, dass die beiden großen schwieriger sind. Ich hoffe sie behält das alles im Kopf. Ich bin mir nämlich hundertprozentig sicher, dass Izzy Jen alles erzählt und dabei möglicherweise auch etwas übertreibt. Aber so wie ich Jen bisher kenne, wird sie da sehr viel nachhaken und mal schauen, ob sie mich fragt und ich kann das ja aufklären. Warum muss so etwas genau nach dem Tag kommen, an dem ich so glücklich hier war?

14. Dezember 2011

Realizing

Mittlerweile fange ich an, meine Gasteltern so sehr zu mögen, dass ich schon ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich daran zweifle, ob ich wirklich das Jahr hier beenden will. Die Frage ist nun, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Aber ich fange an, mich hier richtig heimisch zu fühlen.
Mit Isabelle ist es zwar immer noch schwierig und ich weiß nicht, ob sich das ändern wird, aber ich komme irgendwie damit klar. Sie hat einfach ihre Launen und dann halte ich mich von ihr fern. Es gibt nämlich doch auch immer wieder ganz gute Phasen. Zum Beispiel hatten wir letztens auf dem Trampolin eine gute Zeit zusammen. Und auch sonst ab und zu.
Aber jetzt zur besten Veränderung: Nate fängt immer mehr an, mich vor Izzy zu verteidigen. Letztens habe ich sie nur gefragt, ob sie weiß, was sie zum Dinner haben möchte und da kam nur so eine patzige Antwort, dass sie es nicht weiß und es mir sagen wird, wenn sie es weiß. Daraufhin wollte ich schon sagen, dass ich doch nur höflich gefragt habe, aber das hat Nate für mich übernommen. Er hat haargenau das gesagt, was ich auch sagen wollte. Daraufhin war Izzy erstmal ruhig. Voll gut!
Lily knutscht mich immer noch den ganzen Tag lang ab und liebt mich scheinbar abgöttisch! Ich finde sie auch ganz süß und ich weiß mittlerweile genau, was ich machen muss, wenn sie ihre bockige Phase hat. Seit einer Woche arbeiten wir jetzt schon zusamen an einem Haus aus Papier. Das macht echt Spaß und immer, wenn sie ein Playdate hat, sitze ich da am Tisch und arbeiten an den Kleinteilen. Unglaublich! Heute habe ich ein richtig schönes weißes Klavier gebastelt. Und Jen hat es heute zum ersten Mal seit einer Woche gesehen und wie die Amerikaner so sind, ist sie ausgerastet vor Begeisterung! Und nicht nur Lily, sondern auch ich habe eine ordentliche Portion Lob abbekommen.
Ich denke, Jen und Eric sind schon ziemlich zufrieden mit dem, was ich hier mache. Am besten wäre es natürlich, wenn sie es mir auch mal sagen würden, aber so wie es jetzt ist, kann ich das aushalten bis zum 25.6. Und zwar nicht nur “aushalten” sondern auch ein bisschen genießen, als Teil dieser Familie.

9. Dezember 2011

Saturday night

Es ist ein langweiliger Samstagabend und ich dachte mir, dass ich den doch wieder einmal mit einem neuen Blogeintrag beenden kann. Ich muss gerade arbeiten also "arbeiten": die Kinder schlafen alle. Beziehungsweise war Izzy noch nicht mal zu Hause, sondern bei ihrer Freundin und Nate kam erst um halb 10 nach Hause und den habe ich echt nur nach oben geschickt. Daher war ich mit Lily die ganze Zeit allein, ich habe ihr Dinner gemacht, sie unter die Dusche gesteckt und ihr stundenlang die Haare gebürstet, während sie Nintendo gespielt hat. Ich liebe es ihre Haare zu kämmen! Und da sie so beschäftigt war, hat sie auch fast gar nicht gejammert, als ich durch ihre Knoten gegangen bin.
Heute morgen hatte ich mein erstes Au Pair Treffen mit meiner neuen Gruppe. Wir haben in einem alten Kino Rapunzel - Neu verföhnt geguckt. Die Idee an sich war ja echt gut, aber musste das ganze um halb 10 stattfinden? Naja, ich habe es geschafft mich aus dem Bett zu quälen, Eric hat mich zu Alina gefahren, wir haben Anicee abgeholt und sie zusammen losgefahren. Den Film kannte ich ja schon, daher habe ich die meiste Zeit damit verbracht, irgendwelche mehr oder weniger sinnlosen Spiele auf meinem iPod zu spielen. Damit ist die Zeit ziemlich schnell vorbeigegangen und wir mussten uns Gedanken machen, wie wir den Rest des Tages verbringen wollen. Eigentlich war der Plan Schlittschuh laufen zu fahren, aber ich hatte abends keine Eishalle mehr gefunden und somit standen wir etwas ratlos in dem Kino. Wir haben erstmal beschlossen zu Starbucks zu fahren, danach zu Alina zu fahren und dort nochmal nach einer Eishalle zu suchen. Das haben wir auch erfolgreich erledigt und es ging los. Vorher haben wir aber noch bei Bertuccis angehalten und unsere Online- Bestellung abgeholt. Es gab doch tatsächlich 10 Dollar reduziert, wenn man im Gesamtpreis über 20 Dollar kommt. Unsere Rechnung war genau 21,37 Dollar und nach Eingabe des Gutscheins 11,37 und wir haben eine seeeeeeehr große Menge an essen bekommen. Einschließlich der leckeren Brötchen, wo wir sogar noch welche übrig hatten!
Anschließend ging es in die Eishalle für 1,5 Stunden. Das hat echt Spaß gemacht. Ich denke ich werde öfter Schlittschuh laufen gehen in diesem Winter. Vielleicht lohnt es sich sogar, irgendwo billige Schlittschuh zu kaufen, weil wenn man das öfter macht, dann kommen da schon relativ hohe Kosten fürs Ausleihen insgesamt. Aber was sollte ich hier mit irgendwelchen billigen Schlittschuhen. So oft wird es dann wohl doch nicht und so teuer ist das Ausleihen auch wieder nicht...

6. Dezember 2011

Wow!

Was mir letztens mal durch den Kopf gegangen ist: Wer kann schon von sich behaupten, schonmal in New York gewesen zu sein? Das ist doch nichtmal ein Fünftel der Menschheit oder? Und ich war sogar schon zweimal dort und habe meinen Geburtstag dort gefeiert! Ich war in Washington, Baltimore, Philadelphia, Boston und bei den Niagarafällen! Das sind Erinnerungen, die mir keiner mehr nehmen kann! Ich habe ein ziemlich gutes Leben hier! Das ist auch der Grund, warum ich öfter darüber nachdenke, ob ich nicht noch ein Jahr länger bleiben soll. Es ist ein so sorgenfreies Leben, was man hier haben kann. Natürlich ist es nicht so gut, sich an diesen verschwenderischen Lebensstil zu gewöhnen, aber was ist schon ein Jahr von neunzig? Oder eben zwei Jahre. Aber auf der anderen Seite ist das Au Pair Leben so nervig und langweilig!Vor allem in dieser Familie hier. Ich habe schon länger nichts mehr von ihnen erzählt oder? Es kommen immer nur Berichte über die Wochenenden. Also lass ich das heute mal und schreibe etwas mehr darüber, warum ich die Familie hier nicht mag.
Also kommen wir zu Isabelle. Sie regt mich so auf! Sie schreit mich eigentlich die ganze Zeit nur an. Ich mache ihre Lunchbox fertig, sie schreit mich an, weil sie nicht mag was da drin ist. Ich mache ihre Lunchbox nicht fertig, weil ich denke, sie wil es allein machen, sie schreit mich an, weil ich es nicht gemacht habe. Ich frage sie, was sie in ihrer Luinchbox haben möchte, sie sagt nur "weiß nicht". Generell wenn ich etwas nicht weiß: "Du musst das wissen" "Warum weißt du das nicht". Manchmal komme ich mir selber bescheuert vor! Wenn sie irgendetwas nicht darf und ich sage "Nein" dann kommt immer nur "Doch ich darf das". Wir streiten so oft und sie gewinnt irgendwie ständig mit einem riesigen Grinsen auf dem Gesicht, weil sie genau weiß, dass sie es wieder geschafft hat. Generell gebe ich hier bei so vielen Sachen nach und sage immer nur "Tut mir leid, das wusste ich nicht" bei Sachen, wo ich zu Hause in Deutschland mich erstmal stundenland rechtfertigen musste und erklären musste, warum ich das so gemacht habe und nicht anders. Also hat es vielleicht auch etwas gutes, hier zu sein, aber es gefällt mir gar nicht!
Nate ist immer umgänglich, wenn er einen Freund da hat, oder bei einemm Freund war oder wenn er am Computer ist. Aber sobald er Langeweile hat, wird er unerträglich. Ich frage ihn immer, ob er das oder das oder das spielen möchte, aber er will immer nicht. Und er ist manchmal so anstrengend. Montags müssen wir Lily immer zu ihrer Drama Class bringen und er hat natürlich keine Lust, mitzukommen, was ich auch verstehen kann, aber in diesem Land darf man ja ein 10-jähriges Kind auf keinen Fall mal für 10 Minuten allein lassen! Aber zurück zu dem, was ich eigentlich schreiben wollte: Statt sich dann zu beeilen und das ganz schnell hinter sich zu bringen, trödelt er so lange, geht nochmal auf Toilette, nimmt sich noch etwas zu essen, sodass ich mich nur kurz vorm Ausrasten beherrschen kann und wir beinahe zu spät kommen. Und dann grinst er mich auch immer nur so blöd an...
Lily ist noch die umgänglichste von allen drei, wobei sie sich auch manchmal einfach nur scheiße benimmt! Aber immerin bekomm ich sie immer noch dazu das zu machen, was sie machen soll. Selbst wenn ich sie hochheben und wegtragen muss, aber es klappt immerhin. Daher bin ich auch extrem froh, dass ich mit ihr die meiste Zeit verbringe. Die anderen sind nämlich echt ätzend.Natürlich gibt es auch ab und zu gute Zeiten, wo wir Spaß haben, aber das ist einfach viel zu selten...
Gestern abend haben wir allerdings darüber gesprochen, ob die Kinder mich denn noch sehen, wenn sie aus ihrem Sommercamp wiederkommen und Jen musste erstmal mich fragen, wann denn mein letzter Tag wäre (der 25.Juli) und meinte dann, dass wir uns wohl alle voneinander verabschieden werden, wenn die Kinder ins Camp gehen, was am 25.Juni wäre. Das heißt, dass ich einen ganzen Monat eher frei habe! Das wiederum heißt, dass es jetzt nur noch 6,5 Monate sind, die ich hier aushalten muss. Und das werde ich dann wohl in Angriff nehmen. Es werden ja noch zwei Wochen Urlaub dazwischen kommen, die ich ganz hoffentlich in Mexico und Florida verbringen werde und dann geht es schon sehr stark aufs Ende zu, wo ich nach Kalifornien und ganz hoffentlich nach Hawaii will!

27. November 2011

Baltimore - Washington DC - New York

So liebe Leute, ich versuche diesmal auch direkt nach dem spannenden Wochenende etwas schreiben. Sonst vergesse ich gleich wieder alles Wichtige. Beziehungsweise würde ich eher das unwichtige vergessen, aber egal!
Am Mittwochabend bin ich um 7 hier losgefahren zu Feli, damit ich bei ihr schlafen konnte und wir am nächsten Morgen am einfachsten zum Flughafen kommen. Das haben wir dann auch gut hinter uns gebracht. Mit dem Taxi ging es um 8 Uhr morgens zur U-Bahn Station und damit zum Flughafen. Dort musste ich nur meine Bankkarte in einen Automaten stecken und der hat unsere Tickets ausgedruckt. Eine Stunde später saßen wir im Flugzeug und sind Richtung New York gestartet.
Aber da hatten wir natürlich nur eine Stunde Zwischenlandung, weil New York sollte es ja erst am ENde des Wochenende geben. Aber es war trotzdem hammermäßig, da einmal an New York vorbei und drüber hinweg zu fliegen! Allein für diesen Blick hat es sich schon gelohnt, das Flugzeug für den Trip zu wählen. Auf dem Weiterflug hatten wir eine superkleine Maschine mit sage und schreibe 35 Leuten drin! Zum Glück hat es überraschend wenig gewackelt und wir sind gut in Baltimore angekommen!
Dank meiner mehr oder weniger perfekten Vorbereitung, sind wir auhc vom Flughafen gut in die Stadt hineingekommen. Denn wir wollten die paar Stunden in der Stadt auch ausnutzen. Uns wurde der Hafen in Baltimore empfohlen und dort sind wir auch gleich hinmarschiert. Viel zu sehen gab es dort aber auch nicht, aber immerhin können wir sagen, dass wir jetzt schon mal dort waren. Da ja Thanksgiving war, war in der Stadt eigentlich gar nichts mehr los, und wir hatten sehr viel Glück, dass wir noch in den Subway reingekommen sind, weil der so ungefähr eine Minute später zugemacht hatte und wir auch nichts anderes mehr zum Essen gefunden haben.
Anschließend ging es los mit den mehr oder weniger großen Problemen. Da es in der Stadt nichts mehr zu sehen gab, haben wir schon einen früheren Bus genommen, um zu der anderen Bus Station zu kommen, wo unser Bus nach Washington fahren sollte. Die Fahrt hat ziemlich lange gedauert und nach der Hälfte ungefähr bekam ich ein wenig Angst, dass ich den falschen Bus rausgesucht habe, weil die richtige Haltestelle immer noch nicht kam. Daher saß ich dort sehr nervös und war unglaublich glücklich, als dann die richtige Station kam. Dort standen wir aber auf einem riesigen Parkplatz und hatten keine Ahnung, in welche Richtung es denn sein könnte. Unser freundliche Busfahrer hat uns eine Richtung gezeigt und wir sind dorthin gelaufen und haben es nach längerem Laufen auch geschafft. Dummerweise haben wir nach einer Stunde in der Kälte herumstehen erfahren, dass die Busse Richtung Washington an einer anderen Stelle losfahren. Wir also wieder den gleichen!! Weg zurückgelaufen und mit ganz viel Glück auch die richtige Stelle gefunden und in den Bus gestiegen.
Nach einer Stunde waren wir auch schon in Washington und  haben uns auf dem Weg zu unserem Hostel gemacht. Das ist auch wieder eine Geschichte für sich... Also das Hostel, nicht der Weg. Den haben wir nämlich ziemlich gut gemeistert. Aber das Hostel war echt... interessant. Wir standen davor und dachten erstmal, dass das doch kein Hostel zum Schlafen sein kann. Es sah schon ein wenig heruntergkommen aus, aber eigentlich mehr nach einem normalen Wohnhaus. Wir haben jedenfalls geklingelt und ein netter Herr hat uns hereingelassen. Hereingelassen in die "Gute Stube". Wortwörtlich. Dieser Raum war einfach mal alles in einem. Wohnzimmer, Badezimmer, Küche, Büro, Gemeinschaftsraum für alle Gäste. Nach dem Einchecken wurden wir in unser Zimmer gebracht und da haben wir erstmal unseren Zimmergenossen kennen gelernt. Ein Typ aus Süd (?) Korea. Die Dusche habe ich auch gleich ausprobiert und es war ganz okay...
Am nächsten Morgen sind wir nach einem sehr nachhaltigen Frühstück (Toast mit Butter) gleich zum Weißen Haus gegangen. Das war irgendwie nicht so spektakulär, wie ich es mir vorgestellt hatte. Irgendwie war es ziemlich klein und langweilig. Alle anderen Memorials und Denkmäler, die es dort gibt, sind besser! Aber immerhin haben wir den Weihnachtsbaum vom Weißen Haus gesehen. Der wurde doch tatsächlich mit einer Kutsche angeliefert!
Nach dem Weißen Haus haben wir uns das Washington Monument angesehen. Das ist dieser Turm, wo in einem Kreis ganz viele USA Flaggen sind. Nach ein paar Fotos ging es weiter zum Denkmal für den Zweiten Weltkrieg. Das war echt schön. Da war um einen Brunnen herum im Kreis ganz viele Steine aufgebaut und darauf standen die Namen von den Staaten der USA. Wir haben natürlich vom Massachusetts Stein Fotos gemacht und weiter ging es einen ewig weiten Weg bis zum Lincoln Memorial. Von dort aus hatte man einen super Blick auf das Washington Memorial und das Capitol in weiter Ferne. Das ist alles in einer geraden Linie aufgebaut. Eigentlich hätte es noch schöner sein können, wenn nicht gerade der Reflecting Pool (ein langer Brunnen) im Neubau gewesen wäre. Aber man kann eben nicht alles haben. Dafür hatten wir extrem schönes Wetter mit 20 Grad!
Danach ging es den ganzen Weg zurück, am Martin Luther King Memorial vorbei, das Jefferson Memorial aus der Ferne betrachtet und zum Capitol. Schön viele Fotos geschossen, in der Sonne vorm Capitol gelegen und geschlafen und versucht die Zeit herumzukriegen. So ein Tag kann ganz schön lang sein! Und ein Tag in Washington hat auch eindeutig gereicht. Die Suche nach einem Souvenir Geschäft hat aber auch noch eine Weile gedauert und Hunger hatten wir auch noch. Daher haben wir einen Zwischenstopp bei McDonalds eingelegt und endlich mal das SUperangebot von 20 Chicken McNuggets zum Preis von 5 Dollar ausgenutzt. Dann wurde es auch schon 6 Uhr Abends und ich habe eine kurze Skypepause gemacht, damit meine Lieben zu Hause mir gratulieren können. Die sind extra für mich bis 12 wach geblieben. Anschließend sind wir zurück zum Hostel gegangen und haben unsere beiden neuen Zimmernachbarn kennengelernt. Der eine saß erstmal nur mit Boxershorts auf Felis Bett und hat sich die Hose angezogen. Also man kann ja verstehen, dass er nicht auf seinem Bett sitzen wollte, weil er oben im Hochbett geschlafen hat, aber trotzdem sollte er sich nicht auf ein fremdes Bett halbnackt!! setzen.
Gegen zehn sind wir schlafen gegangen, weil es am nächsten Morgen ja früh nach New York gehen sollte. Das war auch wieder ein Akt! Wir sind echt gut aus dem Hostel gekommen, und zum Busbahnhof hat es auch ziemlich gut geklappt, dann allerdings hatten wir keine Bestätigungsnummer und als wir einsteigen wollten, meinte der Busfahrer, dass wir die anrufen müssen, damit die uns die Nummer durchgeben. Eigentlich waren wir fast die ersten in der Reihe und hätten in dem Doppeldeckerbus vielleicht sogar oben die vorderen Plätze bekommen, aber durch das Telefonieren waren wir fast die letzten und haben nichtmal Plätze nebeneinander bekommen. Mein Sitznachbar hat zum Glück die ganze Fahrt über geschlafen und ich selbst bin auch ein paar mal eingeschlafen...
Um halb eins waren wir auch schon in New York, haben Maike und Lara getroffen, unsere Koffer zu einer Gepäckabgabe gebracht und sind zum Rockefeller Center gelaufen. Und dann kam erstmal ein kleiner Schock: Also erstmal ist das da längst nicht so groß, wie man es sich immer vorgestellt hat aus den Filmen, außerdem war es so voll mit Menschen. Daher war es ein extrem großer Zufall, dass wir Alina (aus der Trainingschool) fast sofort gefunden haben. Wir haben uns in die Schlange für das Schlittschuhlaufen gestellt und dort gab es wieder einen Schock. Das Schlittschuhlaufen sollte doch tatsächlich 31 Dollar kosten! Und am Anfang dachten wir sogar, dass es nur für 15 Minuten sein sollte. Aber das war uns egal und wir dachten einfach, dass wir einmal im Leben dort Schlittschuh laufen mussten. Zum Glück konnten wir dann aber doch so lange bleiben wie wir wollten, was wir auch 1,5 Stunden gemacht haben. Und es war einfach soo cool!! Schlittschuh laufen macht einfach soo viel Spaß. Danach wurde das Eis aber neu gemacht und wir wollten die Zeit nicht abwarten, weil um sieben ja auch schon wieder unser Bus zurück nach Boston fahren sollte. Also sind wir eben mal am Times Square vorbeimarschiert, waren überhaupt nicht mehr beeindruckt davon und wollten einfach nur zu dem Souvenir Laden. Wir sind schon zu verwöhnt mit aufregenden Dingen. Da ist das zweite Mal am Times Square schon nichts Besonderes mehr...
Nachdem wir die Koffer abgeholt haben, unsere Bushaltestelle gefunden hatten und ein wenig viel warten mussten, weil der Bus natürlich zu spät kam, waren wir wieder auf dem Rückweg nach Boston.
Was für ein tolles Wochenende!! Sonntags waren wir noch beim Bertuccis und in Boston und danach ging es für mich auch komplett nach Hause. Dort gab es erstmal ein Happy Birthday Ständchen und einen Kuchen für mich. Und dann ging es ans Geschenke auspacken. Meine Gastfamilie hat mir zwei Kulturbeutel geschenkt. Ich habe natürlich sofort die Marke gegooglet, weil ich wissen wollte, wie viel sie denn für mich ausgegeben haben und es sind doch tatsächlich 84 Dollar! Ist zwar sehr großzügig, aber was soll ich denn damit?? Das Geld bar auf die Hand hätte mir besser gefallen!
An dieser Stelle ein riesiges Danke an meine ganze Familie für die tollen Geschenke!! Es war so toll, das alles auszupacken, vor allen, weil auch wirklich jedes Teil einzeln in Geschenkpapier gepackt war! Was für eine Freude!!

18. November 2011

Last week

Ja ich weiss... ich habe schon wieder viel zu lange gewartet, meinen neuen Blogeintrag zuschreiben, aber ich bin vor lauter Schlafen und Fernsehgucken einfach nicht dazu gekommen! Mal abgesehen davon, dass es nicht so viel zu erzaehlen gab. Aber ich kann ja mal das erzaehlen, was so passiert ist.
Letzten Samstag war der erste Collegetag. Das war gar nicht mal so schlimm wie ich gedacht hatte! Ich habe mir das so langweilig vorgstellt. Aber die Zeit ging eigentlich ganz schnell vorbei. Erstmal haben wir eine halbe Stunde zu spaet angefangen, weil erstmal alle Leute zu spaet gekommen sind. Die haben alle das College nicht gefunden. Ich glaube ja, dass das nur eine schlechte Ausrede fuer Verschlafen ist! Naja, wir sollten dann eine PowerPoint Praesentation ueber einen amerikanischen Praesidenten machen und da ich ja nun mal sehr schlau bin, habe ich das einfach mal gegooglet! Dadurch waren wir natuerlich sehr schnell fertig. Dann ging es in die Mittagspause, die auch ganz gerne mal dreissig Minuten ueberzogen wurde. Danach kam nur noch die Vorstellungen der Ergebnisse und wir haetten eigentlich eine halbe STunde eher frei haben koennen, WENN nicht die eine Gruppe so mega streberisch einen dreissig Minuten Vortrag gemacht haette...
Also, es war wirklich nicht so schlimm. Hinterher sind wir (Feli,Maike,Marina,Nane und ich) noch zur Cheesecake Factory gefahren und haben schoenen Kaesekuchen gegessen. Und abends sollte es spontan bei mir einen Wii Spiele Abend geben mit Marina und Tanja, aber leider war die eine Remote kaputt und wir mussten uns immer abwechseln, was ein wenig langweilig war. Um neun Uhr haben wir auch schon wieder aufgehoert, weil wir alle so muede waren und lieber schlafen wollten. 
Sonntag habe ich sehr lange geschlafen und wollte später mit ein paar Mädels zum bowlen gehen. Leider hatten wir noch kein Auto und ich habe einfach mal gedacht, fragen kostet ja nichts! Also bin ich hoch und habe Eric gefragt. Er war der einzige, der zu Hause war. Daher konnte er es mir auch nicht direkt sagen, ob das mit dem Auto klappt, aber er konnte er mir noch nicht sagen und wollte warten, dass Jen nach Hause kommt. Zehn Minuten später kam er runter und meinte, dass ich das Auto haben kann! Das war so unglaublich toll! Ich habe also schnell allen Bescheid gesagt und wir haben uns auf den Weg gemacht. Es war eigentlich ganz cool und ich bin Zweite geworden. Aber eigentlich auch nur, weil einmal als ich dran war, das System einen Fehler gemacht hat und mir einen Strike gegeben hat, obwohl ich nur vier Kegel getroffen habe. Ohne das, wäre ich glaube ich sogar 4. gewesen.
Danach war das Wochenende auch schon wieder vorbei. Wir haben noch schnell etwas beim Mexikaner gegessen und ich habe die Mädels wieder abgesetzt. Da es noch nicht so spät war und ich irgendwie noch nicht zurück wollte, habe ich noch einen Umweg zur Bank und zum Walgreens gemacht, um da ein wenig rumzulaufen und Kaugummi zu kaufen.
Die Woche ist komplett reibungslos vorübergezogen und das in einer Geschwindigkeit, die mir Angst macht, aber gleichtzeitig auch freut. Ich habe nämlich eigentlich schon keine Lust mehr hierzubleiben. Denoch habe ich an diesem Wochenende immer öfter darüber nachgedacht, doch noch länger hier zu bleiben. Das Leben ist einfach so sorgenfrei. Man muss nicht darüber nachdenken, woher man das Geld bekommt, ob  genug zu Essen da ist. Mal ganz abgesehen davon, dass man einfach mal in Amerika ist!
Ach und ich habe irgendwann in der Woche beschlossen, dass ich hier in der Familie bleiben will. Ich will nämlich einfach nicht mehr ständig darüber nachdenken müssen, ob ich nicht doch wieder wechseln möchte, ob ich wirklich bleiben will. Ich will endlich Pläne für meinen Urlaub machen, und vor allen für meinen dreizehnten Monat zum Reisen. Und außerdem ist es ja echt nicht mehr lange hier zum Arbeiten, weil die Kinder ja schon am Anfang der Sommerferien in ihr Camp gehen. Da habe ich dann schonmal eine schöne lange Zeit frei...
Dieses Wochenende war echt schön! Am Freitagabend musste ich natürlich den vierten Teil von Twilight im Kino gucken und er ist echt gut! Vorher war ich mit Marina noch etwas essen, weil wir erst um 10 in den Film gegangen sind. Um ein Uhr nachts lag ich dann auch mal im Bett und freute mich auf 7 Stunden Schlaf. Denn am Samstag hatte ich ja wieder College. Das war ein echt angenehmer Unterricht. Unsere Lehrerin meinte direkt am Anfang, wir könnten ja nur eine halbe Stunde Mittagspause machen, die auch eher anfangen kann und wir dürften auch später zurückkommen, und dafür könnten wir ein einhalb Stunden eher aufhören. Das ist echt eine nette Art, seine Credits zu bekommen.
Nach dem College bin ich mit Marina nach Boston gefahren. Das erste Mal seit sieben Wochen ungefähr! Und da gab es erstmal den Schock pur! Meine neue Verkehrverbindung nach Boston braucht doch tatsächlich 45 Minuten!!! Soo was von bescheuert! Naja dafür waren wir da. Eigentlich wollte Marina Weihnachtsgeschenke kaufen, aber dann hatten wir keine Lust mehr, eigentlich wollten wir dann zu der zeremoniellen Erleuchtung des Weihnachtsbaumes gehen, aber dann hatten wir so viel Hunger, dass wir zu Bertuccis gegangen sind und hinterher war der Baum schon hell erleuchtet... Naja danach war es uns zu doof noch in Boston zu bleiben, aber zurück nach Hause wollten wir um 7 auch noch nicht. Also haben wir uns kurzfristig entschieden ins Kino gehen und Jack and Jill zu gucken. Der war echt witzig! Mein Papa würde die ganze Zeit da sitzen und sich mit den Händen auf die Knie hauen oder klatschen und dabei sein lautes Lachen lachen!
Und heute wollte ich erst mit ein paar Leuten nach Connecticut fahren und mir die Yale University angucken, aber die hatten dann leider doch kein Platz für mich mehr im Auto und ich musste mir etwas neues suchen. Zum Glück hatte Alina auch noch nichts vor und wir sind zusammen in die Mall gefahren, ich habe mir einen Schal und einen Pullover gekauft und es war schon wieder zu früh für uns um zurück zu fahren. Also was machen wir? Natürlich gehen wir ins Kino! Diesmal wollten wir gleich zwei Filme hintereinander sehen, damit es sich auch lohnt das Geld dafür auszugeben. Also gab es erst Puss in Boots in 3D und danach Happy Feet Two in 3D. Es war etwas anstrengend für die Augen zwei 3D Filme hintereinander anzugucken, aber auch ganz cool!
Jetzt ist ein echt schönes Wochenende schon wieder vorbei, aber dafür geht es in eine kurze Woche! Nur noch drei Tage, bis es nach Washington DC geht!

9. November 2011

Wanna have my life back

Ich hätte ja niemals gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber ich will wieder zurück zu Mary!! Wenn ich so an mein Leben da denke, (abgesehen davon dass es mittlerweile sechs Wochen her ist, dass ich da ausgezogen bin und ich sicherlich alles idealisiere) war es doch gar nicht so schlimm, wie ich dachte. Erst jetzt beginne ich wertzuschätzen, wie gut es mir dort ging! Ich konnte tun und machen, was ich wollte, gehen wann und wohin ich wollte, kaufen, was und so viel ich wollte.... Aber es ist nichtmal nur dieses Materielle, was ich vermisse, sondern auch Miles! Der war einfach so cool. Wenn ich daran denke, wie er mir Salz ins Eis gemacht hat, wie ich eine Fliege gegessen habe, und wie gut wir miteinander klargekommen sind, muss ich sagen, dass ich doch ziemlich viel Glück mit der Familie hatte. Mary hatte schon Recht damit, dass wir eine besondere Beziehung hatten.
Miles!? I miss u!

8. November 2011

Great Trip

Das war also Philadelphia! Ich kann nach 3,5 Monaten wieder einen weiteren Staat auf meine relativ kleine Anzahl an besuchten Staaten zufügen. Jetzt bin ich bei 7 Staaten. So jetzt erzähle ich aber erstmal ein bisschen:
Am Freitagmittag haben wir uns auf den Weg zum Bahnhof gemacht, wo unser Bus abfahren sollte. Da leider zwei Leute gefehlt haben, konnten wir erst ein paar Minuten nach der geplanten Abfahrt losfahren. Sonst waren aber echt alle mindestens 10 Minuten vorher da. Jedenfalls haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Rein ins Vergnügen, 8 Stunden Busfahrt. Als wir auf Höhe New York waren, standen wir eine Stunde im Stau, konnten einmal kurz einen Blick auf die wunderschöne Skyline von New York erhaschen und haben kurz gehalten und es gab Pizza.
Um 10 Uhr Abends waren wir ungefähr im Hotel und gingen gleich zum Starbucks. Der hatte zwar schon zu, aber wir konnten trotzdem alle mit unseren Ipods ins Internet gehen. Wieder im Hotel, haben wir erstmal nach dem Internet Code gefragt, damit wir auch im Zimmer Facebook checken können. Nachdem wir alle geduscht haben, sind wir schlafen gegangen, um für den nächsten Tag gut ausgeruht zu sein.
Morgens haben wir unsere Cornflakes gegessen und uns in den Bus gesetzt und es ging los durch das wunderschöne herbstliche Philadelphia. Ich muss echt sagen, die Stadt ist voll schön. Wir hatten so einen verkleideten Stadtführer, aber wie es in Amerika so typisch ist, brauchten wir nicht stundenlang durch die Stadt laufen, sondern sind die meiste Zeit im Bus geblieben. Nur an den besonders wichtigen und schönen Stellen sind wir ausgestiegen, was auch gut war. Zum Beispiel waren wir auf so einer Treppe, von wo man einen richtig schönen Blick auf die Stadt hatte. Außerdem waren wir in der Independence Hall, die wohl ganz wichtig war für die Unabhängigkeitserklärung der USA. Und die Liberty Bell haben wir uns angeschaut (eine Glocke, die mit der American Revolution zusammenhängt, oder irgendwie so).
Nachdem wir unseren Stadtführer verabschiedet haben, fuhren wir mit dem Bus aufs Land zu den Amish Leuten. Das sind Menschen aus Europa, die ohne Strom leben, also alles nur mit Gas machen und auch kein Auto fahren. Keine Ahnung, warum, aber die leben auf jeden Fall nicht wie im 18. Jahrhundert, sondern relativ normal. Die haben auch ihr fließend heißes Wasser, ihren Herd und einen Kühlschrank. Eben alles mit Gas und nicht Strom. Bei einer dieser Familien haben wir dann etwas gegessen. Das war ziemlich lecker, besonders der Kartoffelbrei! Und die Familie hat 13 Kinder. Die Eltern waren nämlich beide schonmal verheiratet und hatten jeder sechs und dann zusammen noch ein Kind. Achja und was noch komisch war ist, dass die überhaupt keine Fotos machen von sich. Die mögen das wohl nicht...
Dann war der Tag auch schon vorbei. Der Großteil der anderen Mädels, die mit waren, sind dann abends noch ausgegangen, aber unser Zimmer war sich einig, dass wir einfach nur ins Bett wollen und lieber nicht so viel Schlaf vergeuden. Sonntagmorgen hatten wir dann Freizeit bis um 1. In der Zeit sind wir zu einem Park names Love Park gelaufen (siehe Bild). Das war echt ganz cool.
Jetzt kommen wir zur Katastrophe schlechthin! Um eins wollten wir wieder am Hotel sein, um uns gute Plätze im Bus zu sichern, der zwar erst um halb 2 losfahren sollte, aber egal. Wenn ihr jetzt denkt, dass wir uns verlaufen haben und nicht mehr den Weg zurückgefunden haben und den Bus verpasst haben, dann habt ihr falsch gedacht! Wir waren wieder viel zu früh da und der Bus war natürlich noch nicht da! Wie auch? Er war schließlich kaputt, wie sich dann um zwei herausgestellt hat. Um halb vier stand dann fest, dass der Bus nicht zu reparieren ist und die Suche nach einer anderen Rückfahrtsmöglichkeit begann. Wir hatten schließlich einen Bus, der uns von New York nach Boston bringen kann, fehlte nur noch die Fahrt nach New York. Irgendwie haben unserer Reiseleiter es hinbekommen, dass wir in zwei Gruppen geteilt mit zwei verschiedenen Bussen von einem Unternehmen fahren konnten. Also mussten wir alle ganz schnell unsere Sachen in die Hand nehmen und 20 Minuten durch die Stadt zu diesem Busbahnhof laufen. Als wir da waren, hat es etwas gedauert und dann kam plötzlich ein sehr netter Mann und meinte für uns 38 Leute kann er einen eigenen Bus organisieren! Der Bus war sooo toll! Ich glaube, da ist noch nie jemand drin gefahren. Es waren Ledersitze und natürlich wieder Internetempfang und das Beste: Steckdosen! Wir wollten damit unbedingt den ganzen Weg nach Boston fahren, aber das ging leider nicht. Jedenfalls sind wir sehr schnell in New York gewesen und standen doch tatsächlich 10 Minuten lang am Times Square, weil der Bus uns da abgesetzt hatte.
Irgendwann mitten in der Nacht waren wir dann auch mal zu Hause und ich bin sofort tod ins Bett gefallen. Bis auf die Rückfahrt war das echt ein tolles Wochenende. Und wir haben auch gleich schon den nächsten Trip geplant und gebucht!
Am 24.11. fliegen Feli und ich nach Washington! Also eigentlich nach Baltimore, weil das billiger war und von den Zeiten besser gepasst hat. Jedenfalls haben wir dann ungefähr 2 Stunden in Baltimore, und fahren dann mit dem Bus eine Stunde nach Washington, checken in unserem Hostel ein und haben den Freitag komplett in Washington. Samstagmorgen (mein Geburstag) fahren wir dann nach New York, treffen dort Maike, Nadja, Irina und wer immer sonst noch und gehen Schlittschuhlaufen am Rockefeller Center. Das wird so toll!! Abends gehts dann mit dem Bus zurück nach Boston.
Ich will jetzt noch möglich viel hier mitnehmen, falls ich doch nochmal die Familie wechseln sollte und dann vielleicht keine finde und nach Deutschland zurückmuss. Aber das wird wenn dann erst im Januar passieren, damit ich die eine Woche noch frei habe, wenn die Familie hier im Urlaub ist. Vielleicht entscheide ich danach doch noch hierzubleiben. Dann sind es ja auch nur noch 6 Monate. Kann man wohl aushalten...

3. November 2011

Weekend Trip #1

So heute geht es endlich los zu meinem allerersten Wochenendausflug mit dem Ziel PHILADELPHIA!! Ich freue mich schon so! Vor allen, weil ich den Nachmittag freibekommen habe und somit einen nervigen Nachmittag mit Arbeiten weniger die Woche habe. Worauf ich mich nicht so freue sind die 6/7 Stunden Busfahrt, die jetzt auf mich zukommen. Aber das werde ich auch durchstehen. Habe ja zwei von meinen Lieblings Au Pairs dabei: Maike und Feli.
Die Woche war ganz in Ordnung. Ich habe meine negative Stimmung von Dienstag wieder ein wenig überwunden und denke mittlerweile daran es doch durchzuziehen hier. Es ist ja echt nicht mehr lange, bis es vorbei ist und das kann ich auch noch aushalten. Würde ich sagen...

31. Oktober 2011

No more fun

Ich habe irgendwie keine Lust mehr auf diese Familie. Gestern haben sich die Kinder mal so überhaupt nicht benommen und ich durfte mir dann anhören, wie fies ich doch wäre und das alle anderen Au Pairs nicht so gewesen wären, und dass sie mit Mom darüber sprechen wollen. Also haben sie bis jetzt noch nicht anscheinend, aber die mögen mich glaube ich überhaupt nicht. Wäre jetzt nicht das dramatischste auf der Welt, wenn ich nicht so viel arbeiten müsste und wenn ich nicht meinen eigenen Handyvertrag zahlen müsste und wenn ich das Auto die ganze Zeit zur Verfügung hätte oder wenn ich gut nach Boston in die Stadt reinkommen würde ohne Auto. Aber das alles ist eben nicht so. Ich will jetzt hier noch meinen Unterricht zu Ende machen, das heißt ich bleibe noch mindestens bis zum 3.12. und dann überlege ich es mir nochmal die Familie zu wechseln. Vielleicht ist bis dahin auch schon alles besser geworden, aber ich halte erstmal diesen Tag fest.
So, aber jetzt mal wieder weg von diesem negativen Schwingungen. Der Schnee liegt draußen immer noch stellenweise und es ist nachts immer unter Null Grad. Gestern war Halloween und es ist so krass was hier abgeht. Also erstmal hatten die Kinder keine Hausaufgaben auf, sodass sie etwas Langeweile hatten (und sich daher auch so schlecht benommen hatten). Dann kamen zum Abendessen eine Familie aus der Nachbarschaft zu Besuch und es gab meine Lieblingspizza von Dominos! Und so kurz nach sechs bin ich dann mit Isabelle und ihrer besten Freundin Tory losgezogen um Trick or Treats zu machen. Die ganzen anderen Leute sind auch zusammen gegangen und die beiden hatten keine Lust, immer darauf zu warten, dass zehn Kinder sich eine Süßigkeit genommen haben, bis es weiter ging. Dementsprechend sind wir auch durch die Straßen gerannt und haben so viele Süßigkeiten bekommen. Besonders nach acht Uhr wollten die Leute ihren Schüssel leer bekommen. "Nehmt doch noch was" und mir wurde auch sehr viel angeboten. Ich habe ja auch extra Katzenhaare in meinem Gesicht gehabt. Daher war ich "Mama cat", weil Isabelle zufällig auch eine Katze war.
Das Auto hat nur noch einen Viertel Tank drin und die meinten eigentlich sie tanken es jede zweite Woche auf. Die Zeit ist leider noch nicht rum und ich bin meine Meinung nach nicht so viel gefahren, als dass ich das jetzt bezahlen müsste. Daher musss ich wohl heute das mal ansprechen. Das ist nämlich das Problem, wenn es nicht mein Auto allein ist. Eric fährt eben auch damit und am Wochenende sind die ganzen Aktivitäten, wo die Kinder hingebracht werden und abgeholt werden müssen... Doof...

29. Oktober 2011

Schnee

Also ich weiß nicht so ganz, ob ich mich freuen oder mich ärgern soll. Jedenfalls hat es die letzten Tage hier ein wenig geschneit und nun sind Teile des Landes ohne Strom und Bäume sind umgekippt und so weiter. Dadurch ist natürlich wieder ganz viel Panik ausgebrochen und alle Aktivitäten von den Kindern sind abgesagt worden und die waren zu Hause den ganzen Morgen. Das hat mich aber nicht davon abgehalten bis halb 11 wieder zu schlafen. Ich glaube ich hatte doch ein wenig Schlafmangel von der letzten Woche.
Jedenfalls hat Alina am anderen Ende von Needham auch keinen Strom mehr und kommt jetzt in zwanzig Minuten hierher, damit sie es wärmer hat und ins Internet kann. Also so viel wärmer ist es hier unten in meinem Keller ehrlich gesagt nicht, aber ich habe schonmal meine Heizung für sie aufgedreht und ich spüre zum Teil schon, wie die Wärme hier ankommt.
Später wollen wir vielleicht nach Salem fahren. Das ist eine Stadt hier, die so ganz krass mit Halloween geschmückt ist und wo man angeblich mal gewesen sein muss. Daher will ich da auch unbedingt hin. Wenn ich schon nicht auf einer Halloween Party gewesen bin, dann wenigstens das. Morgen geht es dann mit den Kindern Trick or Treats gehen und dann ist das Drama um Halloween auch schon vorbei und es geht auf Weihnachten los. Also für alle, die es noch gar nicht wissen, meine Familie hier ist jüdisch und feiert gar kein Weihnachten, daher wird das hier auch nicht so spektakulär, was ich etwas schade finde, aber gut. Außerdem sind die über Weihnachten dann auch eine Woche im Urlaub und ich bin hier allein... Also mal schauen, was ich dann so mache, und ob meine Schwester vorbeikommt...
So was ist noch alles passiert? Eigentlich gar nichts. Gestern habe ich verschlafen und konnte daher nicht shoppen gehen. Das war etwas doof, vor allen, weil meine Fahrgelegenheit wohl an der Tür geklingelt hat, ich hundert SMS und Anrufe bekommen habe, aber gar nichts mitbekommen habe. Aber gut, dann lag ich bis halb zwei noch im Bett, bis Maike geschrieben hat, dass sie auch Langeweile hat und vorbeikommen will. Meine Rettung! Nach dem Essen haben wir noch einen Film geguckt, bis der Schneesturm so krass war, dass Maike lieber gefahren ist, um noch heile anzukommen.
Jetzt ist die Alina auch schon hier und wir sitzen an unseren Laptops und überlegen uns, was wir noch machen können heute, außer Film gucken und durch die Schneelandschaft wandern und darauf warten, was unsere Salem Fahrgemeinschaft sagt.

27. Oktober 2011

Philadelphia

Nach fast zwei Wochen komme ich dann auch mal wieder dazu etwas zu schreiben. Ich muss gestehen, dass ich eigentlich genug Zeit fürs Schreiben gehabt hätte... Ich bin nämlich seit ich hier in der neuen Familie bin voll zum Langweiler geworden! Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es vorher war, aber ich mach in der Woche so gut wie gar nichts mehr. Morgens wenn die Kinder in der Schule sind, lege ich meistens einfach wieder für zwei Stunden ins Bett, spiele Wii stundenlang oder so wie die letzten Tage gucke 3 Stunden lang LOST Folgen. Und abends um halb neun, wenn ich dann endlich frei habe, gehe ich auch nicht mehr weg. Es ist jetzt schon über vier Wochen her, dass ich bei Mary ausgezogen bin und es kommt mir so lange her vor. Damals habe ich jeden Vormittag und so gut wie jeden Abend etwas gemacht!! Immer zu Starbucks, oder zu Maike oder Maike zu mir oder irgendetwas, hauptsache raus aus dem Haus und hier mache ich jetzt nichts mehr außer Schlafen, Fernsehgucken und ins Fitnessstudio zu gehen. Das ist aber immerhin etwas sinnvolles.
In den letzten zwei Wochen, die ich hier in meiner neuen Familie verbracht habe, ist relativ viel passiert. Eine Menge nicht so tolle Sachen, aber auch immer wieder kleine Lichtblicke. Hier läuft ständig irgendetwas falsch und es ist meine Schuld, aber es ist gar nicht mal so schlimm. Ich habe nur festgestellt, dass ich hier am besten bei jeder noch so kleinsten Sache fragen muss. Ob ich den Drucker benutzen kann, ob ich das Auto benutzen kann, ob ich Leute bei mir unten im Zimmer haben kann, ob... Ihr wisst was ich meine. Das Problem ist, dass ich daran doch gar nicht mehr gewohnt bin!! Bei Mary hatte ich ständig Leute unten bei mir und das war kein Problem. Die sind unten reingekommen und wir saßen auf den Sofas rum! Fünfmal die Woche ungefähr! Und hier geht das nicht, und das ist doof! Ich will doch nicht zu so einem Langweiler werden, der nur im Haus rumsitzt und Fernsehschaut! Also versteht mich nicht falsch, am Wochenende habe ich meine Zeit schon sehr gut ausgenutzt. Dreimal Essen gegangen, Shoppen gegangen, ins Kino gegangen, ins Fitnessstudio gegangen, und mich für Philadelphia angemeldet! Nächstes Wochenende fahren wir (Maike, Feli und ich) um 1 mit dem Bus los. Das heißt auch, dass ich den Freitagnachmittag freibekomme und nur vier scheiß lange nachmittage habe! Dann haben wir noch drei Samstage Unterricht, wo wir irgendetwas Langweiliges über Amerika lernen und haben drei von sechs Credits, die wir brauchen, um das Programm erfolgreich zu erfüllen.
Das ist das eine gute, was hier passiert und dann kam letztens noch von Lily, der kleinen, dass sie nicht will, dass ich auch gehe, wie das alte Au Pair, weil sie sich schon in mich verliebt hat! Achja, wie schön. Sie geht mir zwar auch regelmäßig auf die Nerven, aber kann auch super niedlich sein. Dann habe ich den einen Tag sehr viel mit Nate gespielt. Zuerst auf dem Trampolin, wo ich erstmal auf Anhieb meinen Salto mit hinterher stehen vorgeführt habe. Da hat er aber gestaunt. Ich habe auch versucht, ihm beizubringen, wie man es macht, aber es hat nicht so gut funktioniert. Außerdem haben wir ganz lange Basketball gespielt und ich habe gegen ihn gewonnen. Mir war so warm hinterher und meine Beine taten weh vom Rumlaufen, aber wir hatten zusammen unseren Spaß. Bei Isabelle weiß ich nicht so genau, was ich von ihr halten soll. Sie ist gerade in so einer launischen Phase, die ich genau von mir selber, und von meinen Geschwistern kenne, und leider weiß ich trotzdem nicht, was ich dagegen tun kann außer geduldig zu bleiben...
Die letzten zwei Wochen gingen jedenfalls superschnell herum und das ist gut so! Es ist nämlich so langweilig hier und ich will nach Philadelphia und dann will ich mich auf meinen Geburtstag freuen und dann auf Weihnachten und dann auf meinen Urlaub irgendwohin im Februar und dann auf meinen Urlaub irgendwohin im April und dann darauf wieder nach Hause zu kommen.

16. Oktober 2011

Getting used to the new

Seit Samstagmittag bin ich jetzt in der neuen Familie in Needham und ich muss sagen, die Familie ist super! Ich werde euch die jetzt erstmal vorstellen. Also Jen ist die Mutter. Sie ist voll lieb und fragt immer wieder, ob alles in Ordnung ist, ob ich mich wohlfühle und ob sie mir nicht doch zuviel zumutet. Dabei habe ich so viel weniger Aufgaben als vorher. Hier bin ich wirklich komplett nur für die Kinder zuständig und schmeiße nicht nebenbei noch den gesamten Haushalt. Daher bin ich eher unterfordert als überfordert. Ich meine, ich muss nichts einkaufen und nichts kochen. Das ist so eine Erleichterung! Ich habe das Kochen gehasst. Also nicht das Kochen selbst, sondern die Wahl des Essens. Aber wieder zurück zur neuen Familie. Eric ist der Vater und ich hätte nie gedacht, dass das so entspannend sein kann. Er ist voll locker und macht gern Witze und ist  immer unglaublich nett zu mir. Ich werde ihn aber wohl nicht so viel sehen, weil ich ja am Wochenende frei habe und morgens geht er um halb sieben, wenn ich noch tief und fest schlafe aus dem Haus. Achso beim Dinner ist er dann normalerweise dabei. Jetzt zu den Kindern:
Izzy, gerade 11 geworden, ist sehr ruhig, aber eine sehr große Hilfe. Heute bin ich mir zum Teil etwas nutzlos vorgekommen, weil sie immer genau wusste, was als nächstes zu tun ist. Direkt heute morgen hätte ich beinahe die Lunchboxen vergessen, und sie hat dran gedacht. Dann wusste ich nicht genau, wann die immer aus dem Haus gehen, um auf den Bus zu warten. Als sie wieder aus der Schule da waren, hat sie gleich gesagt, wann genau wir wieder weg müssen, um Lily zu ihrer Drama Class zu bringen. Jetzt aber zum besten: Sie hat ungefähr 20 Minuten lang die Lunchbox für Lily morgen gemacht. 15 Minuten dafür, Nutella-Marmeladen-Sushi zu machen! Es sah sehr interessant aus. Aber mir war es egal, hauptsache sie ist beschäftigt und ich habe nicht mehr so viel zu tun, abgesehen davon, dass ich auch keine Ahnung hatte, was ich in die Lunchboxen packen sollte.
Nate wird im November 10 und zu ihm habe ich bis jetzt die kleinste Bindung. Das liegt einfach daran, dass er kaum zu Hause ist, oder wenn er zu Hause war bis jetzt immer irgendein Playdate hatte. Daher habe ich noch gar nichts mit ihm gemacht. Aber ich mache mir da nicht all zu viele Sorgen, weil wir ja noch genug Zeit haben. Es dauert einfach etwas, sich an alles zu gewöhnen. Wobei mir das Eingewöhnen hier wesentlich einfacher fällt, als bei Mary. Ich kann gar nicht sagen, warum das so ist, aber ich denke es liegt einfach daran, dass Jen und Eric mir das so leicht machen. Beide haben schon gesagt, dass sie froh sind, dass ich hier bin und dass sie denken, dass wir eine gute Zeit zusammen haben. Eben meinte Jen auch noch zu mir, dass sie gesehen hat, dass der erste Tag sehr gut lief. Als sie nach Hause gekommen ist, war alles sauber, die Kinder waren ruhig und nichts wurde vergessen, alles lief gut, die Hausaufgaben wurden alle gemacht. Sie war zufrieden und sie hat gesagt, dass sie zufrieden war und bei ihr habe ich das Gefühl, dass sie auch meint, was sie sagt und dadurch fühle ich mich gleich sicherer bei dem, was ich tue.
Lily hat am Donnerstag Geburstag und wird 8. Sie ist die süßeste und gesprächigste von allen. Ich habe schon viel mit ihr und ihren Puppen, Barbies und mini Tieren gespielt. Am Anfang war es noch schön, wieder Barbie zu spielen, aber mittlerweile muss ich sagen, dass ich jetzt schon genervt davon bin. Sie spielt so eine komische Weise, mit der ich mich nicht anfreunden kann. Es ist eigentlich viel einfacher für sie, allein zu spielen, weil sie immer nur sagt: Oh, kann die Person jetzt das sagen?
Was ich heute sehr geil fand, war, dass die ins Haus gekommen sind und ihre Mappen aus den Schulranzen genommen haben und sofort angefangen haben, ihre Hausaufgaben zu machen. Ich musste nicht ein Wort sagen. Das war der Hammer. Am Wochenende bin ich relativ viel mit Jen herumgefahren und sie hat mir die Gegend gezeigt und die wichtigsten Òrte und ich habe mich einfach ganz in Ruhe eingelebt. Mein Zimmer ist sehr schön und mein Bett bequem. Mehr ist noch nicht passier. Mal schauen, was die nächsten Tage so bringen!

9. Oktober 2011

Being Maria

Gerade in den zwei Wochen, in denen ich nichts verdiene, gebe ich am meisten Geld aus. Auf der einen Seite fühle ich mich sehr schlecht deswegen, aber auf der anderen Seite auch sehr gut, weil ich so viel Geld habe, dass ich auch so viel ausgeben kann. Die ganze letzte Woche über habe ich schon so viel Geld für Essen ausgegeben, weil wir ständig irgendwo unterwegs waren, aber gestern habe ich meine Amazon Bestellung hier abgeschickt. Da ging es schon los: eine externe Festplatte für 30 Dollar, wobei das noch ein Schnäppchen war und ich noch gespannt bin, ob da überhaupt eine Festplatte bei rauskommt. Außerdem waren in der Bestellung noch Winterstiefel für 45 Dollar. Das ist auch ein guter Preis und ich hoffe, die sehen auch so gut aus wie auf dem Bild. Die sind nämlich wasserdicht, schneedicht, wetterdicht, kältedicht und sehen dabei gar nicht mal so schlecht aus!
Mit der Bestellung habe ich ja schon sehr lange gewartet, aber heute in der Burlington Mall habe ich dann den Vogel abgeschossen. Zuerst im Apple Store. 211 Dollar für einen Ipod Touch. Bei dem wurde es aber auch längst Zeit. Jedes Mal, wenn wir bei Starbucks/McDonalds/Mall/Dunkin Donut/Bus sind, ärgere ich mich, wenn Maike ins Internet kommt, dass ich immer noch keinen Ipod habe. Und jetzt hab ich endlich einen! Mal abgesehen davon, dass ich auch Musik hören kann damit... Aus dem Apple Laden ging es sofort in ein Schuhgeschäft und ich habe ohne lange zu zögern für 150 Dollar UGG Boots mitgenommen. Ich wusste vorher schon, dass ich die kaufen wollte, daher habe ich nur die Größe getestet und gesagt: "I take them!" Das ging sehr schnell! Danach auf in den Abercrombie and Fitch Laden und ich habe mir einen Pullover gekauft. Der ist richtig schön kuschelig und warm, aber zum größten Teil habe ich den gekauft, weil es cool ist und man das einfach machen muss, wenn man hier ist.
Heute Abend waren wir mit einer Dänin bei Bertucci's und haben doch tatsächlich mal Englisch gesprochen. Vorher sind wir noch bei Mary vorbeigefahren, damit ich meine Post abholen konnte. Das war auch wieder ein Akt. Also nicht das Abholen selber, sondern das Organisieren, wann ich vorbeikommen kann. Ich habe tausend Mal eine Zeit oder einen Tag vorgeschlagen und dann kam immer entweder keine Antwort, oder ein Nein, da sind wir nicht da. Heute morgen waren wir sogar da und sie waren wirklich nicht zu Hause, drei Stunden später habe ich angerufen, ging keiner ans Telefon und Mary nichtmal an ihr Handy, und dann meinte sie, ich könnte doch morgen früh kommen. Was denkt sie eigentlich, wie ich mich hier fortbewegen kann?? Ist ja nicht so, als hätte ich ein eigenes Auto. Naja, vorhin sind wir einfach hin, ich habe geklingelt und habe das abgeholt. Wir haben ein bisschen geplaudert und ich denke, die Jungs fanden es sehr schön mich zu sehen. Ich schätze ich werde da auch noch ab und an mal hinfahren um die zu besuchen.
Am Wochenende ist nicht viel passiert, außer, dass wir ein paar Leute getroffen haben, die alle sturmfrei hatten, weil die Familie jeweils das lange Wochenende ausnutzen wollten und weggefahren sind.

5. Oktober 2011

Whoooouuuuuhouuuuuuuuuuuuuuh!!

I spoke with Ryan and we are now officially matched!
We are very excited to have you come live with us!
Our current au pair is moving out next Friday, October 15th.
We would love you to move in the following morning, October 16th.
Do you think that would work for you?
Do you want to meet again before next Friday?
I can meet you at Starbucks one evening so we can talk about the kid's schedule and upcoming events.
Or, we can handle all that when you get here.
Feel free to call me on my cell.
Have a good night.Jen


Sehr geil, allerdings werde ich dann zwei Wochen lang nicht bezahlt. Ich habe zwar sehr gut angespart, aber auf 400 Dollar verzichte ich jetzt nicht so gern...

Waiting

Ich habe immer noch nichts von der Familie oder Cultural Care gehört. Ich weiß, dass die mich nehmen möchten und sie wissen doch mittlerweile auch, dass ich will. Gestern morgen habe ich diese Mail bekommen:
Thanks for coming out to meet us last night. My kids gave you 2 thumbs up, which means they really liked you. I think you would make a great au pair for us.What were your thoughts? It's always hard to make such an important decision so quickly. I will call my LCC, Ryan Levesque today and let him know where we are. Have a good day. Jen
Ich hatte nur eine Stunde später zurückgeschrieben, dass ich den Rest meines Jahres bei ihnen verbringen möchte. Die Kinder waren echt wunderbar!! Lily hatte mich zum Abschied sogar umarmt. Aber so langsam sollte ich doch mal eine Benachrichtigung von Cultural Care bekommen, oder nochmal eine Bestätigung der Familie... Ich will doch nur wissen, wann es bei denen losgehen kann. Einerseits soll es so schnell wie möglich sein, damit ich die Eingewöhnungsphase schnell hinter mir habe. Andererseits habe ich aber auch nichts dagegen, noch ein wenig hier zu bleiben. Vor allen will ich nicht unbedingt Anfang des Wochenendes zu denen gehen, weil ich mich dann verpflichtet fühle, auch die ganze Zeit dazubleiben, um die kennenzulernen. Ich weiß, dass das auch das Vernünftigste wäre, aber bis zum nächsten Wochenende dauert es dann doch sehr lange...
In der letzten Zeit ist nicht mehr so viel passiert. Starbucks, Mall (ich wollte mir eigentlich den Ipod Touch kaufen, hatte aber dann doch einen zu großen Respekt vor 230 Dollar; aber immer, wenn ich Maikes sehe und wenn wir irgendwo unterwegs sind, will ich einen haben; sehr wahrscheinlich also beim nächsten Mal), gestern einfach mal gar nichts, außer Fotos und Musik sortieren, Kuchen backen, mittags und abends Pizza essen. Da ist es sehr praktisch, dass Maike und ich zusammen wohnen. Wenn man dann mal nichts macht, ist man immer noch zu zweit und es ist nicht gaaaannz so langweilig. Heute ist Maikes Hostkind krank, daher werden hier den ganzen Vormittag nur Filme geschaut und auf dem Sofa gelegen. Dafür hat sie dann um halb sechs schon Schluss, damit sie auch nicht über 10 Stunden am Tag arbeitet. So eine Hostmom hätte ich ja gern. Aber ich glaube, meine neue könnte auch so ähnlich sein.

3. Oktober 2011

Meeting my maybe new host family

Es sieht sehr gut für mich aus!!
Gerade habe ich die Familie in Needham getroffen und die Kinder kennen gelernt. Die haben ein wunderschönes Haus und ich kann mich schon förmlich da auf dem Sofa, an der Theke in der Küche und am Flügel (!!!!!) sitzen sehen. Endlich wieder morgens ein Leben haben, ohne eine Mary im Haus. Endlich wieder vernünftig Klavier spielen. Außerdem sind die Kinder zuckersüß! Die haben die ganze Zeit alle durcheinander geredet und wollten mir so viel erzählen. Das war echt super. Ich hatte schon befürchtet, dass die gar nichts sagen. Aber das war echt super.
Ich denke mal, die wollen darüber heute abend noch reden und ich warte morgen einfach auf einen Anruf oder eine Email von ihnen. Ich hoffe sehr, dass sie mich nehmen, weil je länger ich darüber nachdenke, desto eher hoffe ich, dass ich einen guten Eindruck gemacht habe.

2. Oktober 2011

At least something

So nach einem langen Wochenende melde ich mich dann auch mal wieder und berichte, was es so neues gibt, beziehungsweise was vorher alles passiert ist. Es ist nämlich eine Menge passiert, nach meinem längeren ausführlichen Post.
Ich fange dann mal ganz am Anfang an:
Letzte Woche Dienstag war ich mit Mary unser Bankkonto schließen und danach zum Mittagessen beim Bertuccis (meine neue Lieblingslocation, nachdem ich nicht mehr mein Wohnzimmer zum Chillen habe; war auch in den letzten 8 Tagen gleich fünfmal dort). Dummerweise habe ich vergessen mich dafür zu bedanken, was sich später als fataler Fehler herausstellen sollte, aber dazu später mehr. Zwischendurch kam Feli vorbei und ich habe es überhaupt nicht gecheckt. Ihr Hund hatte Johnny beschnüffelt und ich habe nur nach unten zu den beiden Hundenn geschaut, bis ich irgendwann auch mal festgestellt habe, dass mir der Hund ja schon etwas bekannt vorkommt und dass ich auch die Person an der Leine kenne. Das Essen war irgendwie doof. Mary und ich hatten wieder nicht so viel miteinander zu reden, ich hatte auch einfach keine Ahnung wie ich mit ihr reden sollte, worüber wir noch reden sollten usw. Ich habe auch immer das Gefühl, dass mein Englisch so schlecht ist, wenn ich mit ihr rede und so viele andere meinen immer, dass mein Englisch so gut sei. Die Programm Direktorin zum Beispiel, die mich angerufen hatte um alles mit dem Rematch zu klären.Und die Gastfamilie mit der ich jetzt telefoniert und geskypt habe.
Dienstagabend waren Maike und ich noch im Kino und haben I don't know how she does it geguckt und hinterher zufällig Feli mit einem anderen Au Pair dort getroffen, weil die auch in dem Film waren.
Jetzt zum Horrortag schlechthin. Der Mittwoch.
Vormittags war ich mit Nadine in Lexington zur Post, zum Dunkin Donuts und im Park sitzen und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Und danach ging es dann los. Ich war gerade zurück und wollte mit meiner Mama und Schwester skypen, weil ich noch gar nicht mit denen gesprochen hatte, nachdem das alles passiert ist. Dann kam Mary nach zehn Minuten oder so und ist ins Wäschezimmer gegangen. Da hat sie festgestellt, dass ich ihre Wäsche von vor zwei Tagen aus dem Trockner einfach nur in eine Wanne geworfen habe und nicht gefaltet habe. Ist ja auch nicht mein Job ihre Wäsche zu machen. Aber dann hat sie schon so gesagt, wie lächerlich das sei und dass sie jetzt ihre Wäsche nochmal waschen muss. Ich habe erstmal weitergeskyped und mich dabei schon über sie lustig gemacht. Als sie wieder rauskam meinte sie, sie möchte mit mir reden, bevor die Kinder aus der Schule kommen. Ich habe erstmal nichts gesagt und nur genickt, weil ich ja auch gerade beim skypen war und es etwas doof fand, dass sie da die ganze Zeit rumläuft und mit mir redet. Kurz darauf kam sie wieder und wollte genau jetzt mit mir reden, also habe ich ausgemacht und dann ging es los. Wie lächerlich und unreif es doch wäre, dass ich ihre Wäsche nicht gemacht hätte und dass sie doch immer meine Wäsche gemacht hätte. Ich meinte nur, dass das nicht mein Job sei und sie auch nie mehr als ein paar Teile von mir gemacht hätte, was ich genauso auch von ihr gemacht habe, aber gut, war jetzt nicht so dramatisch. Sie soll ja merken, dass ich nicht einfach mehr mache, als ich muss. Dann kam allerdings noch, dass ich es nicht genug zu schätzen wisse, was sie alles für mich tut, dass sie ja immer nachfragt, ob es etwas neues gibt, aber ich nicht genug darüber reden würde, und dass ich ja nicht danke gesagt habe, als wir Lunch gegessen hatten und wir ja sowieso so wenig geredet hätten. Ich meinte nur, dass es hier vorbei ist und ich einfach nicht wusste, worüber wir noch reden sollten und dass ich eh noch nie besonders viel gesprochen hätte. Naja dann meinte sie jedenfalls, dass es besser wäre, wenn ich mir etwas anderes zum Schlafen suchen sollte und ich nicht dableiben würde. Damit ist sie abgerauscht, um Mason abzuholen...
Ich habe Maike nur schnell geschrieben, dass ich bei ihr einziehen muss, weil Mary mich rausgeschmissen hat. Dann habe ich meine Mama geschrieben, dabei schon eine Millionen Tränen losgeworden und habe angefangen meine Sachen zu packen. Ich wollte am liebsten sofort dort weg, bin dann aber noch nach oben gegangen, habe mit Miles Playstation gespielt, mit Mary kein Wort geredet und zwischendurch immer wieder runter um weiterzupacken. Zum Dinner wollte ich eigentlich nicht hochgehen, wollte mich dann aber doch nicht von ihr einschüchtern lassen. Dabei meinte sie, dass ich morgen gehen würde und wir uns morgen verabschieden würden. Damit war wohl klar, dass ich noch die Nacht bleiben würde. Abends habe ich ihr noch eine Mail geschrieben, dass ich zu Maike ziehen würde und dass sie mir doch einen Check für die Woche schreiben soll.
Am nächsten Morgen habe ich die überhaupt nicht mehr gesehen, habe sogar meine Bettwäsche noch gewaschen und gewechselt, das Bad geputzt und alles echt in Ordnung gebracht. Dann kam endlich der Anruf der Programm Direktorin und wir haben 20 Minuten geredet und sie hat mir tausend Fragen gestellt. Zwischendurch kam Maike dann auch schon und hat extra geklingelt, damit auch alle Bescheid wussten, dass ich nun bald gehe. Der Abschied war aber zum Glück echt gut. Überhaupt nicht komisch und so. Mary hat mir den Check gegeben. Zwar erst nachdem ich nachgefragt habe, aber immerhin hatte ich mein Geld, dann haben die Kinder mich umarmt und aufs Sofa geschmissen und wir haben gelacht, dann noch eine Gruppenumarmung mit Mary, alles ins Auto und nochmal Mary umarmt und sie hat mir viel Glück gewünscht und meinte, wir können uns die Woche vielleicht nochmal zusammen treffen. Und danach war ich weg...

Nachmittags war ich noch bei einer deutschen Familie aus Lexington Babysitten und hatte dabei echt meinen Spaß. Die Kinder dort sind der Hammer und ich habe mal drei Stunden am Stück wieder mit Kindern gespielt. 40 Dollar gab es auch dafür und das Angebot auf jeden Fall, wenn es mir hier mit Maike zu eng wird, dass ich bei denen wohnen kann. Die haben ein Gästezimmer mit eigenem Bad. Und später kam auch noch, dass sie für nächste/also diese Woche jeden Tag einen Babysitter bräuchten für nachmittags und dass ich bei ihnen wohnen könnte, die würden mir ein Auto dalassen, damit ich die Kinder abholen kann und ich würde natürlich gut bezahlt werden. Ich meinte, dass ich mir das überlegen muss. Es klang ja sehr gut, aber ich konnte ja nicht mit Gewissheit sagen, dass ich die Woche noch hierbin. Es hätte ja auch am Wochenende ganz schnell gehen können. Außerdem musste ich ja erreichbar sein und dafür müssen meine Betreuerin und Cultural Care ja wissen, wo ich wohne und da man eigentlich nicht nebenbei arbeiten darf, konnte ich ja schlecht sagen, dass ich bei der Familie sozusagen das Au Pair bin. Also habe ich denen doch wieder abgesagt und das wars.

Freitag waren Maike und ich morgens bei Starbucks, dann die Kinder abholen, auf dem Spielplatz rumsitzen und plötzlich bekam ich einen Anruf von einer Gastfamilie, dass die gerade meine Bewerbung angesehen haben und wann wir denn morgen mal sprechen könnten. Ich habe denen gesagt wann es passen würde und anschließend haben wir aufgelegt, Das hat nicht länger als 5 Minuten gedauert. Maike hatte zum Glück ihren Ipod dabei und auf dem Spielplatz immer noch Internetempfang und ich habe ganz schnell die Bewerbung angeschaut und alles mögliche versucht über die Familie herauszufinden. Innerhalb einer halben Stunde hatte ich dann schon das alte Au Pair gefunden und sie gefragt warum sie nicht bleiben wollte und herausgefunden, dass sie sich nur nicht wohlgefühlt hatte, sonst aber mit der Familie alles in Ordnung ist.
Freitagabend waren Maike, Simone, Nadja und ich bei Witches Woods. Das war so ein Halloweens mäßiger Gruselpark. Es war ziemlich witzig und man hat sich einfach nur erschrocken, wenn dann da plötzlich aus dem Gebüsch irgendwelche Figuren rauskamen. Da die Figuren ein sehr schlechtes Timing hatten und entweder zu früh oder zu spät zu diesem Wagen kamen, mit dem wir da durchgefahren sind, war es echt mehr lustig und wir haben immer kommentiert, ob das jetzt gut war oder nicht. Auf deutsch natürlich! Dann waren da auch noch drei Gebäude, durch die man gehen konnte und wir Mädels haben uns in einer Schlange an die Hand genommen und sind da durchgegangen. Es war zum Teil schon beängstigend, wenn diese Figuren einem im halbdunkeln durch ein Labyrinth gefolgt sind und überall die Leute geschrieen haben. Und obwohl wir uns immer gegenseitig gewarnt haben ("Die Puppe lebt. Achtung!!!") haben wir uns doch immer wieder erschrocken.
Hinterher waren wir mal wieder bei unserer Dominos Pizza. Die ist und bleibt die beste!! Und haben erstmal 18 Dollar geschenkt bekommen, indem wir den Typen da bequatscht haben. Wir wollten eigentlich nur, dass er uns für 6 Dollar ein Zimtbrot macht, aber letztendlich sind wir mit einem Zimtbrot, einem Käsebrot und drei Getränken aus dem Laden raus und die Frage nach einem Date irgendwann nach der Arbeit. Und wir könnten jeden Tag kommen und er würde uns auch Salat geben und so. War einfach nur ein schöner Abend.
Samstagmorgen habe ich mit der Familie telefoniert und sie meinten zu mir, dass mein Englisch sehr gut sei (mal wieder) und haben viel erzählt, ich habe aber auch relativ viel gesagt und es sah alles sehr gut aus. Im Laufe des Tages ist mir aber bewusst geworden, dass ich eigentlich viel lieber aus der Gegend hier raus will und nicht nur 30 Minuten von Lexington leben will.
Maike und ich sind dann nach Boston gefahren, haben Pizza im Park gegessen, saßen nur auf einer Bank rum und sind dann ins Kino gegangen, um What's your number zu schauen. Der Film war richtig gut und es war erst halb sieben, als er zu Ende war. Also haben wir uns gedacht, dass wir einfach mal in den Nachbarraum gehen, wo 50/50 in zehn Minuten anfangen sollte. Ich wollte schon immer mal ohne etwas zu bezahlen von dem einem Film gleich zum nächsten gehen und das war die perfekte Gelegenheit.
Sonntagmorgen wollte ich der Familie dann schon fast absagen, aber Maike hat mich um Glück davon abgehalten. Stattdessen habe ich gefragt, ob ich um 5 vorbeikommen könnte. Das ging leider nicht, aber skypen haben sie vorgeschlagen. Um halb neun wollten wir zwar gerade beim DVD Abend bei Simone sein, aber ich habe gedacht, notfalls kann ich auch von da aus skypen. Es soll ja schließlich hier vorangehen.
Halb eins waren wir beim Oktoberfest am Harvard Square. Das war echt ganz witzig, wie verrückt manche Leute sein können. Wie die sich angezogen hatten und verrückt herumgetanzt haben... Unglaublich!!
Beim Skypen habe ich irgendwie dann doch wieder ein gutes Gefühl für die Familie bekommen. Ich habe zwar am Wochenende meistens kein Auto und beim Handy auch kein freies SMS schreiben und Anrufen, aber dafür könnte ich den ganzen Juli frei haben, weil die Kinder dann in einem Camp sind. Und ich habe jedes Wochenende frei und kann abends auch mal eher gehen als halb neun, wenn ich was Bestimmtes machen möchte. Das klingt einfach echt gut und die Eltern waren auch super! Maike meinte schon vorher, dass ich die sofort nehmen würde, wenn die irgendwo anders leben würden. Und das stimmt. Aber mittlerweile habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet hierzubleiben, weil die zum größten Teil super sind. Und ich denke nicht, dass ich noch etwas besseres finden würde.
Morgen will ich die unbedingt treffen und wenn ich mich mit den Kindern gut verstehe und alles gut läuft, dann nehmen die mich!! Und ich sie auch!!

29. September 2011

New home, new hope

So um 12 habe ich mich von den Feeleys verabschiedet, habe meinen Check bekommen für die Woche und bin mit Maike zum Paper Store gefahren und wir haben Timer gekauft. Dann sind wir bei Bertucci essen gegangen und ich bin zum Babysitten bei der deutschen Familie hier. Ich glaub das hab ich hier noch nicht erwähnt aber egal, morgen gibt es mehr dazu...

27. September 2011

Two days and nothing so far

Es ist noch keine Familie in Sicht am weiten Matching Horizont. Daher mach ich einfach mal ganz normal mit dem Leben hier weiter. Der Tag heute war extrem seltsam. Ich glaube Mary versucht schon sich in den Mittelpunkt zu drängen. Ich habe nämlich den ganzen Nachmittag einfach mal gar nichts gemacht, außer die Lunchboxen aufgeräumt und mein Buch gelesen. Um halb sechs konnte ich dann gehen. Sehr sehr seltsam... Aber gut, ich will hier auch gar nichts mehr machen. Ich will hier eigentlich nur noch weg. Wir haben heute das Bankkonto geschlossen, und Mary hat bei der Versicherung angerufen. Ich kann mein Auto noch bis Donnerstag fahren und das war es dann. Es geht mir einerseits echt zu schnell, andererseits will ich hier auch weg, aber dann wiederum vergeht die Zeit zu schnell und es tut sich einfach nichts neues.

25. September 2011

9 weeks and it's kinda over

So ich bin jetzt im Rematch. Das heißt es wird eine neue Familie für mich gesucht. Aber keine Sorgen, ich hab keinen Scheiß gemacht und die Familie auch nicht. Mary hat einfach nur ihren Job verloren und kann es sich jetzt nicht mehr leisten ein Au Pair zu haben. Mein LCC (die die hier in der Region für mich zuständig ist) kam heute Mittag auch gleich vorbei und es wurde gleich offiziell gemacht. Aber ich erzähl einfach mal von vorn, was in der ganzen restlichen Woche passiert ist...
Ich hätte vielleicht schonmal eher schreiben sollen, denn jetzt sitze ich hier gerade und weiß gar nicht mehr, was ich letzte Woche alles gemacht habe. Ich schätze mal Maike war wieder hier und ich bei ihr und wir haben viel gegessen und langweilige Filme geguckt. Am Donnerstagmorgen bin ich dann losgefahren zu Maike und wir haben den ganzen Tag zusammen verbracht. Sie hat gearbeitet und ich habe zugeguckt und mir dann meine Haare geglättet, denn abends ging es zum Enrique Iglesias Konzert. Pitbull sollte eigentlich auch da sein als Vorgruppe, aber der hatte es wohl vorgezogen, nicht zu erscheinen. Sein Flug wurde nämlich gecancelt. Auch gut, Maike und ich haben erst überlegt unser Geld zurückzunehmen, aber uns zum Glück doch dagegen entschieden, denn es war nämlich eigentlich echt ziemlich geil! Abgesehen davon, dass es am Anfang irgendwie mindestens eine halbe Stunde gedauert hat, bis die erste Vorgruppe gekommen ist (Prince Royce, noch nie gehört) und danach der Umbau echt 75 Minuten gedauert hat. Naja gut, sie hatten ja Zeit, dadurch, dass Pitbull nicht da war. Glücklicherweise machen die Amerikaner auch in der Pause so viel Party, dass es gar nicht langweilig wurde. Immerhin konnten wir uns über die Leute amüsieren, die entweder wild im ungefähr 10 Zentimeter breiten Gang rumtanzen, oder halb nackt herumlaufen oder beides und dann auch noch so wirken, als hätten sie nicht nur ein bisschen zu viel getrunken... Und dann kam der Enrique endlich auf die Bühne und es war echt überwältigend. Der hatte ja doch ein paar Lieder, die ich auch kannte und die Show war der Hammer, wie er der Security immer gesagt hat, sie sollen die Leute machen lassen, was sie wollen. Gesagt getan, zwei Leute waren auf der Bühne und konnten ihren größten Traum erfüllen und ihn abknutschen.Also es war ein guter Abend.
Nach dem Konzert sind wir zu Maike gefahren und ich habe bei ihr geschlafen. Morgens ist sie aufgestanden zum Arbeiten und ich hab mich nur einmal umgedreht und habe weitergeschlafen. Also nicht ganz, ich musste nochmal aufs Klo.Eigentlich muss ich das Nächste jetzt auch erzählen, auch wenn es dadurch wieder ein megalanger Blog wird, aber ich habe Zeit, komme später noch dazu, warum. Ich habe Mary leider nicht gesagt, dass ich nachts weg bin, und eigentlich darf mein Auto auch nur bis 12 weg sein. Mein Handy hatte ich auf lautlos gestellt und sie hat ein paarmal angerufen, SMS geschrieben und sogar eine Email. Um 10 als ich dann wach war, hab ich das mal gecheckt und dann schnell zurückgeschrieben. Sie war wohl sehr besorgt! Es kam nur zurück: OMG you scared me.
Als ich zurück war, und meinen Laptop angemacht habe, habe ich eine wunderbare Email bekommen in der stand, dass sie echt besorgt war, und immer wissen will, wo ich bin und auch noch wegen dem Auto, und dass wir unbedingt reden müssen, damit wir das hinter uns bringen und wieder auf dem selben Stand der Erwartungen sind. Ich hatte so ein scheiß Gefühl deswegen. Auf der einen Seite wollte ich sofort hoch und das klären, andererseits auch gar nicht. Jedenfalls hatte sie noch Besuch und als die gegangen ist, kam dann nur ein Maria, can you come up? Ich bin also hochgegangen und meinte, dass es mir sehr leid tut und es nie mehr vorkommen wird. Dann haben wir das etwas diskutiert. Sie hat mich beruhigt und meinte, sie wäre nicht sauer sondern einfach wirklich besorgt gewesen und eigentlich das gleiche wie in der Mail und das noch nichtmal in dem seltsamen Ton der Email. Daher war es gar nicht so schlimm. Hinterher haben wir noch eben das Wochenende durchgesprochen und sie hat mir den Rest des Tages freigegeben, was zwar angebracht war, weil ich ja so viel arbeiten sollte am Wochenende, wo sie nicht da war, und es war auch sehr nett, aber was sollte ich denn wieder mit so viel Zeit anfangen, wenn niemand anders Zeit hat? Zum Glück hat jemand meinen verzeifelten Facebook Status gelesen und wir haben uns bei Dunkin Donuts getroffen. Sie war sehr nett und wir haben auch fast zwei Stunden oder so gequatscht, aber dann wurde es auch Zeit wieder zurückzufahren. Abends sollte es ja mal wieder Pizza mit Maike und Feli geben. Hinteher haben wir wieder irgendeinen Film bei mir geguckt, den ich wieder sehr langweilig fand und daher Sims bei Facebook gespielt habe.
Am Samstagmorgen habe ich bis neun geschlafen, war um zehn dann oben, nachdem ich noch etwas Ordnung gemacht habe bei mir. Mary war schon fast fertig mit packen und dabei zu gehen. Wir haben noch ein paar Sachen abgeklärt und dann war sie auch weg. Maike kam kurz danach um mir beim Arbeiten Gesellschaft zu leisten. Mason hatte ein Fußballspiel und danach sind wir ins Kino gefahren und haben Dolphin Tale 3D geschaut. Ein sehr schöner Film und es war echt voll schön mit den beiden Jungs. Maike und ich haben uns ständig angeguckt und gegrinst, weil Mason mit seiner geilen Brille erstmal so süß aussah und dann regelmäßig den Arm um uns beide gelegt hat und unseren Nacken gestreichelt hat und ständig gefragt hat, ob Maike noch mehr M&Ms will. Danach haben wir uns Pizza geholt, die gegessen und Fernsehen geguckt. Dann hab es noch eine kleine Diskussion, wo ich hart sein und meine perfekten erzieherischen Maßnahmen benutzen musste. Ich dachte ich wäre sehr schlau, wenn ich Mason sage, er soll erst duschen, wenn er mit mir zusammen in Marys Bett schlafen will. Ich hätte voll gern mit ihm in dem Bett geschlafen, weil er  das schon so schön gefragt hat und das ja auch zeigt, dass er mich echt gern mag, aber das ganze ist nach hinten losgegangen und es gab ein Riesentheater und Mason musste sich leider in den Schlaf weinen, weil ich nicht nachgegeben habe. Manchmal muss ein Au Pair einfach tun, was ein Au Pair tun muss, um weiterhin Erfolg zu haben. Wenn ich gewusst hätte, dass ich nur noch höchstens zwei Wochen hier bin, hätte ich nachgegeben... Aber gut.
Sonntag waren die beiden doch tatsächlich geduscht, als ich aufgestanden bin, was ich denen abends gesagt habe, damit ich länger schlafen kann. Das war so cool. Ich kam nach oben um viertel nach acht und habe echt erwartet, dass sie da sitzen und Fernsehgucken und nichts gemacht haben. Aber sie haben echt von ganz allein geduscht!! Dann bin ich wieder gegangen und habe selbst geduscht, frühstück gemacht, die beiden wollten unbedingt Maike aufwecken und dann sind wir vier zur Kirche gefahren. Danach ging es zum Flagfootball. Alles mit sehr viel Stress verbunden und ohne Maike hätte ich das kaum geschafft (danke ♥, aber gut, wir haben es geschafft und um halb 5 war Mary auch endlich mal wieder da und wir haben noch ein bisschen über das Wochenende geredet, und danch bin ich duschen gegangen und Maike und ich sind mit Alina zum Dinner gegangen. Das war einfach nur der perfekte Ausgleich für das stressige Wochenende. So viel gelacht und so ein gutes Essen, hatte ich schon lange nicht mehr. Naja gut, das mit dem Essen ist gelogen, aber wir hatten wirklich einen so wunderbaren Abend!! Wir sind doch echt mal fast zwei Stunden in dem Restaurant geblieben, wo man sonst nach einer Stunde ungefähr rausgeschmissen wird! Hat uns auch etwas mehr gekostet, weil wir Nachtisch gegessen haben, aber was tut man nicht alles, um eine überfreundliche Kellnerin zufrieden zu stellen und einfach noch mehr Zeit an einem wunderbaren Ort zu verbringen?
Mit Maike habe ich dann noch etwas Fernseh geguckt und um 9 habe ich Mary eine Mail geschrieben, ob ich nicht morgens ausschlafen kann und sie macht die Jungs fertig, weil ich ja so viel am Wochenende gearbeitet habe. Ich woltle es erst nicht abschicken, aber dann hab ich esdoch gemacht, weil es doch echt mein gutes Recht ist und ich war WIRKLICH erschöpft und wäre auch um halb zehn schlafen gegangen und sie hätte ja auch nein sagen könne, aber 15 Minuten später kam die Antwort, dass das in Ordnung ist und wir dann reden müssen, wenn ich aufgestanden bin. Ich dachte nur so, schon wieder? Was soll denn das werden, wenn wir ständig irgendetwas bereden müssen. Ich habe mir schon voll Sorgen gemacht, dass ich doch etwas falsch gemacht habe oder die Kinder etwas gesagt haben. Aber das war dann "nur" deswegen, dass sie mich ins Rematch schicken muss. Das ist jedenfalls der Grund, warum ich heute Zeit habe. Ich habe ungefähr elf Stunden geschlafen und bin jetzt kurz vor elf noch längst nicht müde und kann schreiben und schreiben.
So und jetzt zu heute. Um kurz nach zehn bin ich aufgestanden, obwohl ich schon etwas länger wach war, aber einfach noch keine Lust hatte etwas zu machen. Ich hab sogar Maike geschrieben, dass sie erst eine Stunde später kommen soll, weil ich einfach keine Motivation sah, aufzustehen. Jedenfalls war es zehn nach zehn, als ich hochgegangen bin und was trinken wollte und auf Marys Gespräch gespannt war. Sie hat mich nichtmal etwas trinken gelassen sondern meinte gleich, ich soll mich setzen. Ich dachte schon, ach du scheiße, so ernst ist es? Sie kann mich doch jetzt nicht rausschmeißen weil der Hund zwei Tage kein Essen bekommen hat (eine andere Geschichte) oder weil ich Mason nicht in ihrem Bett hab schlafen lassen. Naja es war wohl etwas ernstes. Sie meinte einfach, dass sie ihren Job verlieren wird, weil sie einen Anruf bekommen hat, dass sie auf der Liste steht. Und sie hat sich entschieden zu Hause zu bleiben und einfach Mutter zu sein, weil sie das in den letzten zwei Monaten so genossen hat. Logischerweise braucht sie mich dann nicht mehr und kann es sich auch nicht mehr leisten, daher tut es ihr sehr leid, aber sie muss mich wegschicken. Katrina wisse schon Bescheid und würde vorbeikommen und sie wäre sich sicher, dass ich schnell eine neue Familie finde, weil es ja bei mir kein Problem gab. Und ob ich denn hier in der Gegend bleiben möchte, weil ich hier ja schon Freunde habe. Ich meinte, dass ich darüber nachdenken muss, aber Maike jetzt vor der Tür steht und mit mir zu Starbucks fahren will.Sie meinte nur, viel Spaß und wir sehen uns um 1:45.
Dann habe ich meine Sachen geschnappt und bin ohne etwas getrunken zu haben in Maikes Auto gestiegen und meinte nur: Ich bin im Rematch. Aber ich finde es gar nicht mal so schlimm, daher konnte ich auch ganz normal ihr das erzählen und dann Simone, die wir getroffen haben nochmal. Ich habe drüber gelacht und es verarbeitet und ganz normal mit den beiden geredet. Generell ging der Tag rum, als wäre nichts gewesen. Katrina hatte nicht viel gesagt, ist nur das übliche Exitgespräch durchgegangen und mir auch nochmal versichert, dass ich eine Familie finden werde und das ein guter Zeitpunkt wäre, weil viele Familien ein neues Au Pair brauchen, weil es mit dem alten nicht geklappt hat. Sie hat mir auch schon die eine Familie hir in Lexington genannt, die ein neues braucht, aber da will ich nicht hin, weil ich die Elisabeth die da war kenne und ich keine Lust auf deren Regeln habe. Generell weiß ich nicht, ob ich hier bleiben möchte. Eigentlich wäre es echt super, eine andere Gegend zu sehen, aber dann muss ich auch wieder neue Leute kennen lernen und ich habe hier einfach meine Freunde gefunden und eine Gruppe von Leuten, mit denen ich echt das Jahr verbringen möchte. Aber dann wiederum wäre es einfach genial, ohne Reisekosten zu zahlen in eine andere Gegend zu kommen und wieder etwas anderes kennen zu lernen. Also mal schauen, wie das wird. Ich würde meine Sachen die ich alle schon gekauft habe, schon nicht mehr in meinen Koffer bekommen und besonders habe ich keine Lust nochmal diesen ersten Monat in einer Familie zu machen, wo man alles neu lernen muss, welche Lebensmittel eingekauft werden, was es zum Dinner geben soll, was die Kinder wann machen, welche Freunde sie haben, wie ihre Hausaufgaben sind. Vor allen muss ich das ja auch alles allein lernen, weil die Eltern sicher arbeiten müssen. Ich hatte hier Carrie die ersten Tage und seit zwei Monaten Mary, was sicher anstrengend war, aber auch die einfachste Eingewöhnung, die man sich vorstellen kann.
Außerdem beginne ich jetzt erst wertzuschätzen, was ich hier doch eigentlich für ein perfektes Leben hatte. Mit meinem Auto, meinem Zimmer, meinem Wohnzimmer, meinem Handy und einfach der ganzen Zeit, die ich hatte. Jetzt weiß ich auf jeden Fall, dass ich niemals von mir aus ins Rematch gegangen wäre. Es kann ja nicht besser werden als das hier! Selbst wenn die vier Stunden nachmittags mit den Kindern anstrengend sind, was solls? Andererseits ist es aber doch die Chance etwas anderes kennenzulernen und es kann ja besser werden. Ich habe ja auch die ganzen zwei Monate darüber nachgedacht nicht hierzubleiben. Von daher ist es nicht so schlimm, und ich war auch nicht so geschockt oder beesonders traurig, als Mary das gesagt hat. Gleich vorm Einschlafen habe ich noch genug Zeit um darüber nachzudenken, wie es jetzt weitergehen soll und dann melde ich mich, wenn ich etwas neues weiß. Aber macht euch keine Sorgen, ich bin okay!

18. September 2011

Eight Weeks

Vor genau acht Wochen saß ich gerade mitten im Flugzeug von London nach New York. Achja, war das alles aufregend damals. Aber es ist doch schon eeeewig her, dass ich in der Trainingschool war. Ich weiß noch, am zweiten Tag hier in der Familie habe ich am Pool zwei Mädchen aus Deutschland getroffen und die meinten, dass ich mich freuen soll, wenn erstmal ein Monat rum ist und sich alles eingespielt hat. Mittlerweile sind echt acht Wochen vorbei und es ist immer noch alles neu und ungewohnt. Andererseits aber auch wieder ein Alltag. Wobei bei mir das Problem ist, dass ich keinen wirklichen Alltag habe. Gerade heute meinte Mary wieder um zwei, dass ich doch jetzt bitte zum Costco fahren soll und etwas umtauschen soll. Sie hatte weder die Originalverpackung noch einen Beleg und ich sollte da einfach mal hinfahren. Sie wäre dann ja für die Kinder da. Doof nur, dass sie mir dadurch mal wieder eine Stunde meiner Freizeit geklaut hat! Ich habe das dann zwar so lange hingezogen und vorher 15 Minuten auf dem Parkplatz gewartet und hinterher nochmal 20 Minuten im Auto herumgesessen, aber dummerweise waren die Kinder noch nicht wieder da, als ich zurückgekommen bin. Ich habe es aber sogar hinbekommen, das Zeug umzutauschen und etwas Neues zu kaufen! Und ich kam mir gar nicht mal so blöd vor. Ich werde mittlerweile auch schon zum halben Amerikaner.
Aber jetzt erstmal zum Wochenende:
Am Freitag bin ich in die Bücherei gefahren und habe mir zwei Bücher, fünf DVDs und die erste Staffel One Tree Hill ausgeliehen. Ich musste mich ja für das gesamte Wochenende eindecken. Abends kam Maike, Feli und Nadine und wir haben erst etwas zu essen gemacht und anschließend Die Frau Des Zeitreisenden geschaut. Danach sind die noch sehr lange geblieben, obwohl Maike und ich eigentlich schon längst ins Bett wollten. Maike hat ja mal wieder hier geschlafen. Natürlich sind wir auch nicht direkt schlafen gegangen, sondern mussten erst noch eine Stunde quatschen...
Samstagmorgen haben wir auf das Frühstück so halb verzichtet, weil wir nicht nach oben zu Mary wollten. Also haben wir nur die Reste des Abends verzehrt: Kekse, Bananen und Nutella. Irgendwann kam dann Mary runter und war auf dem Weg nach draußen und fragte uns, was wir denn abends vorhätten. Maike und ich schauten uns an und ich sagte, dass das noch nicht feststeht. Mary hat gefragt, ob wir denn die Nacht bei Maike schlafen können, weil sie doch das Haus gerne für sich hätte, weil dann ihr Lover bei ihr übernachten sollte. Aaaaaaaalles klar. Da wollte ich auch nicht unbedingt dabeisein.
Um halb zwei haben wir uns auf den Weg zu Feli gemacht und von da aus zu Nadja, um die beiden abzuholen und zum Red Sox Baseballspiel zu fahren. Das Spiel war ja mal so mega langweilig! Die bewegen sich ja mal keinen einzigen Centimeter! Und dafür, dass die den ganzen tag nichts anderes machen außer zu spielen, haben sie den Ball ziemlich selten getroffen. Die Stimmung der Zuschauer ist immerhin am Ende ein wenig angestiegen, weil die Red Sox am verlieren waren und dann ab und zu noch ihre Chancen hatten. Leider haben sie die aber nicht genutzt und sie haben verloren. Aber die ganzen Fans waren irgendwie gar nicht so enttäuscht, wie beim deutschen Fußball. Die haben das einfach so hingenommen...
Nach dem Spiel sind wir wieder zu unserer Lieblingspizzeria gefahren, um Pizzen und Zimtbrot zu besorgen. Und wir haben doch tatsächlich ein Zimtbrot umsonst bekommen, weil der Typ uns vom letzten Mal, wo wir nach einem Brot umsonst gefragt hatten, erkannt hat. Es war wieder superlecker und Maike und ich sind anschließend zu ihr gefahren und auch direkt ins Bett gegangen. Dann mal wieder gequatscht und ganz schnell eingeschlafen und angeblich habe ich die ganze Nacht auf Maike gelegen und ihr dreimal den Ellbogen ins Gesicht geschlagen haben!! Aber das glaube ich nicht! Ich bin ein ruhiger Schläfer!

13. September 2011

How stupid can someone be?


Ich muss gerade mal von dieser Situation berichten.
Mason musste mal wieder seine 30 Minuten Gitarre machen und wirhaben uns auf 20 geeinigt. Danach dürfte er mit Mary die Straße hoch zu denPferden laufen. Die ersten zehn Minuten liefen recht gut, nach den zehn Minutenmeinte er allerdings, dass er jetzt fertig wäre. Ich habe es mal wieder nichtgeschafft ihn dazu zu bringen, weiterzumachen. Mary meinte, dass sie nichtgehen würden. Also hat er wieder weitergemacht. Nach zwanzig Minutenallerdings, wo er eigentlich fertig sein sollte, ich aber gesagt habe, dass ernoch ein weiteres Lied spielen soll, rastet der vollkommen aus. Er hätte seinezwanzig Minuten fertig und sei müde und will nicht mehr spielen. Ich habe dannnoch einmal in einem supergeduldigen Ton gesagt, dass er nur eine Minute fürein weiteres Lied brauchen würde. Da schmeißt er das Notenheft vom Tisch, dieGitarre vom Schoß (beinahe) und rennt weg in Marys Badezimmer, schmeißt sichauf den Boden und zappelt wie wild herum, heult und Mary kommt und fragt, wasdenn los sei. Ich erkläre ihr also die Situation und sie macht das gleiche wieich, nur in einem weniger geduldigen Ton. Wir kennen Mary ja mittlerweile. Masonweigert sich und weigert sich und schlussendlich: Ja, dann gehen wir jetztnicht spazieren und du wirst auch die ganze Nacht in deinem Zimmer bleiben. Ersetzt sich also auf den Stuhl und ich geb ihm die Gitarre, bleibe natürlich beimeinem geduldigen Ton und er rennt in sein Zimmer, knallt die Tür hinter sichzu und schreit darin rum. Mary also ist wieder dabei, seine Gitarrenstunden zubeenden und die Gitarre zu verkaufen….


5 Minuten später kommt sie zu mir in die Küche. Oh, he’s sotired. Du kannst jetzt gehen, wir sind in 30 Minuten wieder da. Jetzt zum Titeldes Blogeintrags: Hat diese Frau schonmal irgendetwas von Erziehungsmaßnahmengehört? Kennt sie Konsequenzen? Offensichtlich ja nicht, weil dann wüsste sie,dass Konsequenzen nur nützen, wenn man sie auch durchzieht. Drohungen bringenda gar nichts, besonders nicht bei Mason. Die sind jetzt also tatsächlichspazieren gegangen, ohne dass Mason das eine Lied gespielt hat. Was glaubt siedenn, woran Masons Theater liegt? Er weiß doch ganz genau, dass er sie sorumkriegen kann und dann doch wieder Mitleid bekommt!!

So viel dazu. Aber wo ich schon mal dabei bin, schreibe ichgleich noch ein bisschen mehr. Also nochmal zum Rest des Wochenendes:
Samstag hatte ich echt einfach den ganzen Tag nichtsgemacht. Abends kam Maike und wir haben mit den Kindern Hamburger gegessen und Masonmusste noch lesen. Mary ist auch tatsächlich mal weggegangen und hat es nichtnur angekündigt. Jedenfalls hatten wir noch einen netten Abend und ich habetatsächlich mal gearbeitet.
Am Sonntag war ich dann das erste Mal hier in der Kirche undes war komisch. Es war nicht der normale Gottesdienst, zu dem Mary sonst immerhingeht, weil irgendwie ein neuer Pastor in den Dienst gerufen wurde oder wieauch immer man das nennt, mir fällt mal wieder das deutsche Wort nicht ein… Daherwar der Gottesdienst aber einfach seeehr lang und auch langweilig zum Schluss.Aber gut, dann werde ich wohl mal einen anderen Sonntag abwarten und schauenwie der „normale“ Gottesdienst so aussieht.
Auf dem Rückweg fragte Mary, was ich denn für den Taggeplant hätte. Ich habe nur gedacht, ja eigentlich sollte ich arbeiten, aberich habe ganz schnell gesagt, dass ich mit Maike nach Boston wollte, aber ihrAu Pair meeting schon um 5 ist und blablabla. Aber wir würden trotzdemirgendetwas zusammen machen. Ich bin also so schnell wie möglich aus dem Haus,nachdem ich Maike schnell geschrieben habe, dass ich gleich vorbeikomme. Wir habenuns Kekse gebacken und uns in ihren Garten gesetzt. Immerhin waren wir mal ander frischen Luft und saßen nicht nur drinnen vorm Fernseher.
Abends hatte ich auch mein Au Pair Treffen und bin da mitFeli hingefahren. Es war ziemlich ereignislos, daher überspringe ich einfachmal den Großteil. Aber gegen Ende kam plötzlich eine SMS von Maike, dass ichmit nach Washington kommen kann. Ihre Gastmutter habe ihr eine Emailgeschrieben, dass ich mitkommen kann, wenn ich will. Ich würde natürlich sehrgerne wollen, aber ich müsste erst Mary fragen und Maike hat noch an ihreGastmutter geschrieben, ob das denn wirklich in Ordnung wäre und  wie denn die genauen Fluginformationen wären.Ich habe mich mega gefreut, war schon beinahe auf dem Weg zu Mary um sie zufragen, aber leider hat Rachel (Maikes Gastmami) nicht zurückgeschrieben.Offensichtlich meinte sie es dann doch nicht so ernst. Schade aber auch nichtschlimm. Dann war Maike eben ohne mich da.
Die letzten Tage waren auch etwas ereignislos. Ich war jetztzweimal mit dem Rad in Lexington. Insgesamt also eine Stunde Fahrrad gefahren. Undich habe mal wieder eine Menge geskyped. Und das war es dann auch. Morgenbeginnt mein laaaanges schönes Wochenende und mal schauen, was da kommt. Achja,auf jeden Fall am Samstag ein Red Sox Spiel und am Sonntag vielleicht ganzhoffentlich Six Flags!! Rachel meinte wohl so etwas. Also Daumen drücken istangesagt!